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Semester | Frühjahrsemester 2011 |
Angebotsmuster | Jedes Frühjahrsem. |
Dozierende | Michel Massmünster (michel.massmuenster@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Wer sich modisch kleidet, strebt nach Einzigartigkeit und verfällt gerade dadurch dem Dresscode der Mode. Auch wer der Mode nicht folgen will, ist einer Kleidungsordnung hörig, denn kein Style ist auch ein Style. Dresscodes sind in unserem Alltag omnipräsent: Männliche Bankangestellte haben Anzug und Krawatte zu tragen. Fahrradkuriere arbeiten im einheitlichen Tenue ihrer Kurierzentrale. Man darf in der Öffentlichkeit nicht nackt sein, sollte sich aber auch nicht vermummen. Manchen ist es wichtig, spezielle Anlässe in Tracht zu besuchen. Für andere ist das Neuste aus Paris und Mailand ein Muss. Punks, Emos und Hip-Hopper befolgen szenenspezifische Kleidungsregeln. Und Jeans gelten als Freizeituniform. Es gibt verschiedenste, sich wandelnde Vorstellungen darüber, was gut aussieht und was bad-taste ist. Dresscodes sind deshalb vielseitig und teilweise gegenläufig. Sich einen Kleidungsstil anzueignen, heißt auch, sich einem anderen zu widersetzen. Indem wir gewisse Dresscodes befolgen, andere ignorieren, ordnen wir uns manchen Gruppen, Institutionen oder Marken zu, grenzen uns von anderen ab. Kleidung ist nonverbale Kommunikation. Als Bedeutungsträger haben Kleider weitere Funktionen: Mal bestätigen sie normierte Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder, mal helfen sie, Weltanschauungen zu überdenken. Mal dienen sie uns als Maskerade, mal als Kostümierung, mal als Stimmungskatalysator oder Schutzschild, mal repräsentieren sie Macht, mal provozieren sie die Mächtigen. Das Proseminar nähert sich den Dynamiken rund um das Thema Kleidung aus kulturwissenschaftlicher Sicht. Der eigene Kleiderschrank, der Modekatalog im Briefkasten, das Outfit der/s Tanzpartnerin/s in der Disco, unsere Gefühle beim Anblick eines Mannes in Frauenkleidern, die Shoppingtour durch die Innenstadt oder auf dem Internet # kurz: unser Alltag # werden dabei zu Forschungsfeldern. Um diese zu erkunden, werden im Proseminar kultur- und sozialwissenschaftliche Methoden diskutiert. Wie komme ich zu einer Fragestellung? Wie erstelle ich ein Forschungskonzept? Wie erhebe und analysiere ich Daten? Anhand von Interviews und Beobachtungen erforschen wir Kleidungspraktiken sowie die damit einhergehenden sozialen Konflikte und kulturellen Prozesse. |
Literatur | Flick, Uwe, Ernst von Kardorff und Ines Steineke (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Reinbek bei Hamburg 2009. Mentges, Gabriele: Für eine Kulturanthropologie des Textilen. Einige Überlegungen, in: ders. (Hg.): Kulturanthropologie des Textilen, Bamberg 2005, S. 11-54. |
Bemerkungen | Die Teilnahme an einem empirischen Proseminar ist im Bachelor-Grundstudium der Kulturanthropologie verpflichtend. |
Teilnahmebedingungen | Voraussetzung für die Teilnahme ist der vorherige Besuch des Proseminars "Begriffe, Quellen und Methoden der Kulturanthropologie". Die Teilnehmerzahl ist auf 40 beschränkt; Studierende der Kulturanthropologie werden vorgezogen. Falls noch freie Plätze vorhanden sind, so werden diese nach Anmeldedatum vergeben. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Ab 17. Januar 2011 über: http://www.eigentlich.ch/kuwi/ (oder via homepage des Seminars für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie) |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Grundlagen der Kulturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie) Modul Methoden der empirischen Sozialforschung (Bachelor Studienfach: Gesellschaftswissenschaften) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie |