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Semester | Frühjahrsemester 2011 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Matteo Nanni (matteo.nanni@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Tanzmusik und Tanzen scheinen immer nicht ganz frei von dem Verdacht der Unanständigkeit und Sittenlosigkeit gewesen zu sein. Die Sinnlichkeit, die Leiblichkeit und der Eros wurden der Vernunft, dem Geiste und der Keuschheit entgegengesetzt. Man fragt sich, ob dies schon immer so war, oder ob es sich hierbei um eine ideologische Konstruktion des 19. Jahrhunderts handelt. Die Vorstellung, dass die Menschen im Mittelalter einen repressiven Bezug zum eigenen Körper gehabt hätten, wurde etwa durch Historiker wie Marc Bloch und Jacques Le Goff kritisch hinterfragt und ausführlich diskutiert. Insgesamt lässt sich im Laufe des 13. und 14. Jahrhundert eine interessante Verschiebung von einem primär „abstrakt-metaphysischen“ zu einem „physischen“ und „materiellen“ Interesse gegenüber dem Menschen registrieren. Sowohl im Bereich der Musiktheorie, als auch im konkreten Bereich der Musik lässt sich dieses Phänomen ebenfalls nachvollziehen. Im Zentrum dieser Lehrveranstaltung steht eine der wichtigsten poetisch-musikalischen Gattungen der italienischen Musik des 14. Jahrhunderts: die Ballata. Neben einer philologischen Ergründung der zentralen Quellen und neben einer Rekonstruktion der Gattungsgeschichte, soll die Entwicklung der Ballata von den frühesten schriftlich festgehaltenen einstimmigen Exemplaren über die große Produktion Francesco Landinis bis hin zu den späten Ballate von Andrea da Firenze und Bartolino da Padova unter der erwähnten hermeneutischen Perspektive untersucht werden. Dabei sollen zum einen Kenntnisse der italienischen Notation, der Satzlehre und der Text-Musik Beziehung vermittelt werden zudem soll zum anderen, ausgehend von einer vertieften analytischen Auseinandersetzung mit diesem Repertoire soll die Frage nach der Herkunft und der funktionalen Anbindung an die Tanzpraxis jeweils auf den Prüfstein gestellt werden. |
Literatur | Joachim Schulze, Ballata und Ballata-Musik zur Zeit des Dolce Stil Nuovo, Tübingen 2001. Oliver Huck, Die Musik des frühen Trecento, Hildesheim 2005, S. 18-37. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Historischer Bereich I (bis ca. 1450) (Master Studienfach: Musikwissenschaft) Modul Historischer Bereich I (bis ca. 1450) (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Musikwissenschaftliches Institut |