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30376-01 - Übung: Von der Biopolitik zur Biosozialität. Die Gesellschaft und das Wissen vom "Leben" in der Moderne 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2012
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Caroline Arni (caroline.arni@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Seit dem 18. Jahrhundert ist "das Leben“ (beziehungsweise der Mensch als "Lebewesen" und "Gattungswesen") auf eine besondere Weise Gegenstand von Regierungshandeln geworden. So zumindest postulierte es der Philosoph Michel Foucault in den 1970er Jahren. Politische Macht realisiere sich seither nicht mehr im Recht, "sterben zu machen oder leben zu lassen", sondern im Recht, „leben zu ‚machen‘ und sterben zu ‚lassen‘". Für diesen Sachverhalt prägte Foucault den Begriff der "Biopolitik“ und beschrieb damit historische Phänomene der Produktion, Regulierung und Optimierung von Leben (Demographie, Geburtenregelung, Medikalisierung, Gesundheitspolitik etc.). Mit "dem Leben“ wurde zum Objekt von Macht, was zugleich in der entstehenden Biologie als Wissensgegenstand in Erscheinung trat. Für solche Zusammenhänge von biologischem Wissen und Gesellschaft befasst sich auch der Anthropologe und Wissenschaftsforscher Paul Rabinow. Mit dem Begriff der "Biosozialität“ hat er 1992 die Beobachtung umschrieben, dass biologische "Natur“ zunehmend technologisch verfügbar werde, während umgekehrt biologisches Wissen und biotechnologische Interventionen das Soziale gestalteten, indem sie etwa neue Formen von Gemeinschaft (Selbsthilfegruppen etc.) hervorbrächten.
Um solche verschiedene Aspekte der Verknüpfung von "Leben“ bzw. biologischem Wissen, Politik und Gesellschaft geht es in der Übung. Dabei werden wir uns zunächst mit den groben Zügen der Geschichte der Biologie vertraut machen. Anschliessend werden wir auf die Konzepte der "Biopolitik“ und der "Biosozialität“ sowie auf eine Auswahl von darauf bezogenen thematischen Arbeiten eingehen, die den Bogen vom 19. ins 21. Jahrhundert spannen (Rassismus, Sexualität, Bevölkerung u.a.m.). Dabei geht es grundsätzlich um die Frage, ob und wie diese Konzepte die historische Genese von Gegenwartsphänomenen fassen und für die historische Arbeit fruchtbar gemacht werden können.
Literatur LEMKE, THOMAS: Biopolitik zur Einführung. Hamburg 2007
Bemerkungen - Zielgruppe: Studierende aller Studierstufen.
- Vertiefungsschwerpunkte Zeitgeschichte, Historische Anthropologie

 

Teilnahmebedingungen Anmeldung über www.isis.unibas.ch ist obligatorisch.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung über www.isis.unibas.ch ist obligatorisch.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Grundmodul Neuere und Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul AMT (Archive, Medien, Theorien) (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien)
Modul Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul Ereignisse, Prozesse, Zusammenhänge (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Kommunikation und Vermittlung historischer Erkenntnisse (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Methoden und Diskurse historischer Forschung (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Theorie und Praxis (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte)
Vertiefungsmodul (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Wissenschaftsgeschichte (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Aktive Teilnahme.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Geschichte

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