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Semester | Frühjahrsemester 2013 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Matteo Nanni (matteo.nanni@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Das musikgeschichtliche Paradigma einer Gegenüberstellung von Alt und Neu, die schematische Opposition einer konservativen Prima pratica und einer progressiven Seconda pratica, die das Bild der Musik der Renaissance in der Historiographie der Vergangenheit weitgehend bestimmt hatte, erweist sich nicht nur im Bezug auf ihre obsolete Geschichtskonstruktion und auf das unhaltbare Fortschrittsnarrativ als problematisch, sondern ist ebenso aufgrund der offenkundigen Widersprüchlichkeit gegenüber der europäischen Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts zu hinterfragen. Das Cinquecento ist ein Jahrhundert dialektischer Gegensätze. Im Zentrum dieses Seminars steht die Frage nach der Ästhetik und den Praktiken des Hörens und des Sehens in der Renaissance. Ausgehend von musikanalytischen Untersuchungen (Willaert, Morales, Tallis, de Rore, Palestrina, Lasso bis hin zu Caccini und Monteverdi) und von der Auswertung musiktheoretischer Schriften (Glareanus, Vicentino, Listenius, Zarlino, Galilei) sollen Typologien des Hörens in der Frühen Neuzeit erarbeitet und diskutiert werden. |
Literatur | Arnold Schering, Über Musikhören und Musikempfinden im Mittelalter, in: Jahrbuch Peters 28,1 (1921), Leipzig 1922, S. 41–56 Heinrich Besseler, Grundfragen des musikalischen Hörens, in: Jahrbuch Peters 32 (1925), Leipzig 1926, S. 35–52 Heinrich Besseler, Das musikalische Hören der Neuzeit, Berlin 1959 Carl Dahlhaus, Hören, Messen und Rechnen in der frühen Neuzeit, (=Geschichte der Musiktheorie, Bd. 6), Darmstadt 1987 Dolore Pesce (Hg.), Hearing the Motet. Essays on the Motet oft he Middle Ages and Renaissance, New York 1997 Wolfgang Gratzer (Hg.), Perspektiven einer Geschichte abendländischen Hörens, Laaber 1997 Early Music, 25, 4, 25th Anniversary Issue: Listening Practice (1997) The Musical Quarterly, 82, 3/4, Special Issue: Music as Heard (1998) Cristle Collins Judd, Reading Renaissance music theory: hearing with the eyes, Cambridge 2000 Klaus Pietschmann, Musik für die Sinne: zum Funktionsspektrum von Hohelied- Motetten des 15. Jahrhunderts, in: Normierung und Pluralisierung: Struktur und Funktion der Motette im 15. Jahrhundert, hg. von Laurenz Lütteken, Kassel 2011 (= Jahrbuch für Renaissancemusik; Bd. 9), S. 87–111 Melanie Wald-Fuhrmann, Die Motette im 15. Jahrhundert, ihre Kontexte und das geistliche Hören: Forschungsüberblick und Perspektiven, in: Normierung und Pluralisierung: Struktur und Funktion der Motette im 15. Jahrhundert, hg. von Laurenz Lütteken, Kassel 2011 (= Jahrbuch für Renaissancemusik; Bd. 9), S. 57–86 |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Historischer Bereich II (1450-1600) (Master Studienfach: Musikwissenschaft) Modul Historischer Bereich II (ca. 1450-ca.1600) (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Referat |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Musikwissenschaft |