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33166-01 - Seminar: Brauch - Ritual - cultural performances? Zur Analyse von kulturellen Praktiken der Gegenwart 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2013
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Konrad Kuhn (konrad.kuhn@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Brauchmässiges Handeln und performative Praktiken sind allgegenwärtig - "Oktoberfestwelle", Flashmobs, Junggesellenabschiede oder "Hen Nights" stellen sich neben allbekannte Anlässe wie Fasnacht, Samichlaus oder Alpabzüge. Die kulturwissenschaftliche Brauchforschung steht also vor einem Paradox: Während einerseits eine hohe Präsenz von Bräuchen in der Öffentlichkeit und in Medien zu konstatieren ist (so beispielsweise die Pläne von "Schweiz Tourismus", im Jahr 2013 ein Jahr des Brauches zu lancieren), befindet sich die Beschäftigung mit performativen Praktiken innerhalb unseres Faches in einer eher marginalen Position. Bräuche sind deswegen aber kein "alter Hut", vielmehr müssen die vitalen regionalen Brauchkulturen als Bestandteil von Modernisierungs- und Globalisierungsprozessen gesehen werden, indem sie auch als Abgrenzungsmechanismen dienen können. Im Seminar soll ein fachhistorischer Überblick über die bisherige Brauchforschung (mit einem speziellen Blick auf die Schweiz) und deren Debatten erarbeitet werden. Themen und Fragen, mit denen wir uns beschäftigen werden, sind: Wie tragfähig sind bisherige Definitionen von "Brauch"? Welche Rolle kommt dem Diskurs gegen falsche Mythologien in einer öffentlichen Kommunikation unserer Disziplin zu? Welchem Umgang mit "Tradition" zeigt sich bei Bräuchen, wo kommt "Innovation" ins Spiel? Wie wirken sich Standardisierungs- und Normierungsprozesse von Medien aus? Welchen Einfluss haben Diskussionen um "immaterielles Erbe" auf Bräuche und wie ändert sich dadurch das Spannungsfeld zu ökonomischen Bedürfnissen und zur Tourismusbranche?
Lernziele Ziel des Seminars ist es, die empirische-qualitative Brauchforschung mit neuen Forschungsarbeiten zu beleben. Ausgangspunkt ist eine Position einer methodisch sowohl den historischen, wie die gegenwartsbezogenen Fokus einbeziehende Forschung, die deutlich qualitativ ausgerichtet ist. Die Arbeiten zu einzelnen (historischen oder gegenwärtigen) Bräuchen können in Zusammenarbeit mit dem Projekt www.brauchwiki.de online gestellt werden, so dass eine enzyklopädische Sammlung von Brauchhandeln entsteht.


Literatur - Bimmer, Andreas C.: "Brauchforschung", in: Brednich, Rolf W. (Hg.), Grundriss der Volkskunde: Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie, Berlin 2001, S. 375-395.
- Boissevain, Jeremy (Hg.): Revitalizing European Rituals, London und New York 1992.
- Johler, Reinhard: "Volkskunde - und doch wieder Bräuche. Das Scheibenschlagen, der Funken- und der Hohlepfannsonntag", in: Grieshofer, Franz, Schindler, Margot (Hg.), Netzwerk Volkskunde: Ideen und Wege - Festgabe für Klaus Beitl zum siebzigsten Geburtstag, Wien 1999, S. 655-666.
- Scharfe, Martin (Hg.): Brauchforschung, Darmstadt 1991.
- Tauschek, Markus: Wertschöpfung aus Tradition. Der Karneval von Binche und die Konstituierung kulturellen Erbes, Berlin 2010.

 

Teilnahmebedingungen Abgeschlossene Proseminare I und II, Bereitschaft für Feld- und Archivforschung. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 beschränkt.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Die Anmeldung erfolgt für alle Lehrveranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerzahl ab 01.02.2013 unter http://eigentlich.ch/kuwi. Einschreibungen auf anderen Plattformen wie ISIS werden nicht berücksichtigt. Selbstverständlich muss aber auch eine Belegung auf Mona erfolgen, damit die Kreditpunkte angerechnet werden können.

Die Teilnehmenden werden nach Fachrichtung und in der Reihenfolge ihrer Anmeldung auf die Liste gesetzt. Vor der ersten Veranstaltung erhalten alle fest aufgenommen Studierenden eine Bestätigungsmail des Dozierenden. Wer an der ersten Sitzung einer Veranstaltung dennoch unentschuldigt fehlt, wird von der Liste gestrichen.
Wer auf einer Warteposition ist, erfährt in der ersten Sitzung einer Veranstaltung oder per Mail in der Woche nach der ersten Sitzung, ob er/sie doch teilnehmen kann.

Ausnahmeregelungen gelten für Studierende, die im Rahmen von Auslandaufenthalten und von Austauschprogrammen wie Erasmus/Socrates in Basel studieren. Sie werden unabhängig von ihrem Listenplatz immer aufgenommen.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Kulturtheorien, Kulturanalyse und Fachgeschichte (Master Studienfach: Kulturanthropologie)
Modul Kulturtheorien, Kulturanalyse und Fachgeschichte (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie)
Modul Wirtschaft, Wissen und Kultur (Bachelor Studienfach: Soziologie)
Modul Wort (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse mündlicher Kultur) (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie)
Modul Wort 2 (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse mündlicher Kultur) (Master Studienfach: Kulturanthropologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie

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