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Semester | Frühjahrsemester 2013 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Heinrich Hartmann (heinrich.hartmann@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Als der Sozialforscher Robert L. Dugdale 1874 die verschiedenen Gefängnisse von New York besuchte, machte er eine überraschende Entdeckung. In New York county traf er auf sechs Kriminelle, die eng miteinander verwandt waren. Er stellte weitere Nachforschungen an und wurde fündig: die kriminelle Karriere der Familie liess sich Generationen zurück verfolgen, bis zur Einwanderung der Vorfahren aus Europa. Die "Jukes" - so das Pseudonym, das Dugdale der Familie gab - schienen die kriminellen Dispositionen in sich zu tragen und zu vererben. Gleichzeitig warf sich die Frage auf: was macht den Verbrecher zum Verbrecher? Biologische Veranlagung oder soziale Umstände? Wissenschaftliche Debatten wurden neu angeheizt und die junge Disziplin der Kriminologie entwickelte immer neue Ansätze, um Verbrecher zu definieren und ihre biologischen und sozialen Eigenheiten zu beschreiben. In der Übung werden wir einen doppelten Ansatz verfolgen. Zunächst soll es darum gehen, die Untersuchung zu den Jukes in einen sozialhistorischen Kontext einzubetten. Wir werden uns mit den Unterschichten in New York im ausgehenden 19. Jahrhundert beschäftigen und dabei den Zusammenhang von Migration, Armut und neuen Formen staatlicher Kontrolle untersuchen. Darüber hinaus sollen aber gerade die verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf soziale Unterschichten und Phänomene der Kriminalität untersucht werden. Es geht also darum, sozial- und wissenschaftshistorische Themen miteinander zu verbinden und damit auch die Figur des Wissenschaftlers in einem sozialpolitischen Kontext zu untersuchen. |
Literatur | Becker, Peter, Wetzell, Richard (eds.): Criminals and their Scientists. The History of Criminology in International Perspective, Cambridge 2006. Bernstein, Iver: The New York City Draft Riots. Their Significance for American Society and Politics in the Age of the Civil War, New York 1990 . Schwerhoff, Gerd: Historische Kriminalitätsforschung, Frankfurt/M 2011. Müller-Wille, Stafan / Rheinberger, Hans-Jörg: Vererbung. Geschichte und Kultur eines biologischen Konzepts, Frankfurt/M 2009. |
Bemerkungen | - Zielgruppe: Studierende aller Studierstufen. |
Teilnahmebedingungen | Anmeldung über www.isis.unibas.ch ist obligatorisch. Geübter Umgang mit englischen Lektüretexten. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Anmeldung über www.isis.unibas.ch ist obligatorisch. Die maximale Teilmehmerzahl ist 25. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | Online-Angebot fakultativ |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Grundmodul Neuere und Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul AMT (Archive, Medien, Theorien) (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul Analysefelder: Akteure - Erfahrungen - Praktiken (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul Ereignisse, Prozesse, Zusammenhänge (Master Studienfach: Geschichte) Modul Kommunikation und Vermittlung historischer Erkenntnisse (Master Studienfach: Geschichte) Modul Methoden - Reflexion - Theorien: Differenz - Identität - Kritik (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Methoden und Diskurse historischer Forschung (Master Studienfach: Geschichte) Modul Profil: Moderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Theorie und Praxis (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Aktive Teilnahme |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |