Zurück

 

11076-01 - Kurs: Der Anfang vom Ende - Apokalypse, Endzeiterwartung und die Sache mit dem Paradies 8 KP (ABGESAGT)

Semester Frühjahrsemester 2013
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Gunnar Mikosch (gunnar.mikosch@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Der Gedanke, dass das Ende der Welt unmittelbar bevorsteht, gehörte lange zu einer der Grundüberzeugungen der jüdisch-christlichen Kultur. Schon bevor ein Zimmermannssohn aus dem galiläischen Nazareth sich anschickte, das Himmelreich auf Erden zu verkünden, knisterte es im palästinischen Raum vor apokalyptischer Hochspannung, die sich immer wieder in politischen Befreiungsbewegungen entlud. Auch für die erste Generation der Christen stand ausser Zweifel, dass ihr Messias nach seiner Himmelfahrt bald schon auf die Erde zurückkäme, um das Ende einzuläuten. Doch je länger sich diese Wiederkunft verzögerte, um so wichtiger wurde es, sich theologisch auf der Erde für längere Zeit einzurichten. Trotzdem blieb die Frage nach dem Ende aktuell, schliesslich lag das Drehbuch für den letzten Showdown bereit und fand als «Offenbarung des Johannes» den Weg in den Kanon der biblischen Bücher. Neun Jahrhunderte später wird dann der Mönch Adso aus dem lothringischen Kloster Montier-en-Der alles zusammenfassen, was er über das Ende in Erfahrung hat bringen können: er wird vom Auftritt des Antichristen erzählen, vom letzten Endkaiser und der apokalyptischen Schlacht zwischen den wiedererscheinenden alttestamentlichen Propheten Elias und Henoch und dem Antichristen als ihrem grossen Widersacher.
Die Sehnsucht nach dem unmittelbaren Ende des irdischen Jammertales verband sich immer wieder mit der Utopie nach sozialer und geistlicher Gerechtigkeit im endzeitlichen Paradies und bedeutete seit der Jahrtausendwende auch politischen Sprengstoff: spirituell-häretische Bewegungen negierten die politische Ordnung, Kreuzfahrerheere schufen sich ihre eigene Sicht der Dinge und der Stauferkaiser Friedrich II. (1194-1250) und der Papst warfen sich gegenseitig vor, den Stuhl des Antichristen besetzt zu halten.
Alles nur Mittelalter? Mitnichten, wähnte sich doch auch Luther mit seiner Reformation am Ende der Zeiten und die grosse jüdische mystisch-messianische Bewegung eines Sabbatai Zwi im 17. Jahrhundert sollte die Frage nach dem Ende auch für das europäische Judentum wieder einmal neu stellen. Es ist gerade dieser starke messianische Zug der jüdischen und christlichen Kultur, der im Horizont von Friede und Gerechtigkeit das paradiesische Ende der Zeiten herbeisehnt – und herbeizukämpfen versucht: zuletzt als geschichtsphilosophischer Entwurf des säkularen Juden Karl Marx und des aus pietistischem Hause stammenden Friedrich Engels.
In der Einführungsveranstaltung werden wir an ausgewählten Beispielen in Text, Bild und Film diese Geschichte über das «Ende der Zeiten» von der Antike bis ins 21. Jahrhundert - mit einem Schwerpunkt im Mittelalter - verfolgen und uns dabei die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens aneignen.
Bemerkungen - Zielgruppe: Obligatorisch für StudienanfängerInnen Bachelor Geschichte und Osteuropastudien.

 

Teilnahmebedingungen Anmeldung erfolgt bei der Begrüssungsveranstaltung für Erstsemestrige am Mittwoch, 27. Februar 2013. Bitte keine elektronische Anmeldung über www.isis.unibas.ch!
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung erfolgt bei der Begrüssungsveranstaltung für Erstsemestrige am Mittwoch, 27. Februar 2013. Bitte keine elektronische Anmeldung über www.isis.unibas.ch!
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien Online-Angebot fakultativ

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Einführungsmodul Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Einführungsmodul Geschichte Osteuropas (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Aktive Teilnahme
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Geschichte

Zurück