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Semester | Frühjahrsemester 2015 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Sabine Eggmann (sabine.eggmann@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Alter ist in Zahlen formulierbar. Offen gelassen wird dabei aber die Frage: "Wie alt ist alt?", beziehungsweise: "Wer ist schon alt?" Gekoppelt mit diesen Fragen ist meist die Selbstwahrnehmung: man fühlt sich selbst nicht alt, wird aber von anderen als alt wahrgenommen. Diese Wahrnehmungen verweisen auf kulturelle Grenzziehungen, Bewertungen und Zuschreibungen von Alter. Markierungen werden gesetzt und ordnen die Menschen in eine spezifische Gruppe ein. Eine Markierung setzt dabei das gesetzlich festgelegte Rentenalter. Andere Markierungen folgen den angstbesetzten Bildern von der Einsamkeit und Entmündigung des Alters, die die Grenze zum Alter dementsprechend möglichst weit hinausschiebt. Wieder andere Bewertungen sprechen von einer neuen Freiheit und gesteigerten Lebensqualität der Bestagers, die diese mit einem privilegierten Lebensstatus verbindet. Schon diese unterschiedlichen Zuordnungen zum Alter und Klassifizierungen von "Alter" zeigen, dass mit der Kategorie "Alter" eine Vereinheitlichung einer heterogenen Gruppe und von heterogenen Lebenswelten einhergeht, die diesen Lebenswirklichkeiten nicht gerecht wird. In diesem Sinn strebt das Seminar eine kulturwissenschaftliche Differenzierung der Lebenswelten von "alten" Menschen an. Das Interesse konzentriert sich auf die unterschiedlichen Menschen in ihrem Beziehungsfeld: Was machen sie (mit wem), wie fühlen sie sich, wie nehmen sie andere wahr und wie sehen sie sich selbst? Mit solchen Fragen soll gleichzeitig eine Annäherung an Menschen im Alter geschehen sowie die Möglichkeit eröffnet werden, Selbstverständlichkeiten über das Alter (auch die eigenen) zu befragen und als solche sichtbar machen. So werden die Herstellungsweisen, wie das Alter in seinen unterschiedlichen Facetten "gemacht" wird, erkenn- und allenfalls auch veränderbar. Die Alterswissenschaft zeigt sich aktuell als interdisziplinäres Feld: Die unterschiedlichen Zugänge sollen im Seminar aufgenommen und in Form einer "kulturwissenschaftlichen Gerontologie" neu perspektiviert werden: Es geht uns um ethnografische (Ein-)Blicke in und auf den Lebensabschnitt, der mit dem Alter klassifiziert und sozial eingeordnet wird. Dabei werden wir unterschiedliche Zugangsweisen erproben sowie diverse gesellschaftliche Felder betreten. Vom Wohnen über Generationenbeziehungen bis hin zum Umgang mit dem (Anti-)Aging werden ganz unterschiedliche Facetten des Alltags in den Blick genommen. Wir werden uns dabei mit Theoretisierungen des Alters, mit historischen Überblicken über die Entwicklung des "Alters" als eigenständigem Lebensabschnitt, mit Methoden der Untersuchung sowie, zum grössten Teil, mit selbständigen empirischen Fallstudien zum "Alter" beschäftigen. |
Teilnahmebedingungen | Keine. Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre auf 50 beschränkt. Die Teilnehmenden werden nach Fachrichtung, Studiengang und in der Reihenfolge ihrer Anmeldung auf die Liste gesetzt. Wer im Rahmen von Auslandaufenthalten und von Austauschprogrammen in Basel studiert wird unabhängig vom Listenplatz immer aufgenommen. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Lehrveranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerzahl können ab 01.02.2015 bis 11.02.2015 über MOnA belegt werden. Die Zuteilung erfolgt durch die Dozentin. Bis 14.02.2015 erhalten alle definitiv aufgenommenen Studierenden eine Bestätigungsmail der Dozentin. Wer an der ersten Sitzung einer Veranstaltung dennoch unentschuldigt fehlt, wird von der Liste gestrichen. In der ersten Sitzung einer Veranstaltung oder per Mail in der Woche der ersten Sitzung erfahren Studierende auf einer Warteposition, ob sie doch teilnehmen können. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul "Research Lab" Kulturanthropologie (Master Studienfach: Kulturanthropologie) Modul Internationales Zusatzwissen (Master European Studies (Studienbeginn vor 01.02.2015)) Modul Methoden und Felder der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie) Modul Schrift (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse schriftlicher Kultur) (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Schrift 2 (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse schriftlicher Kultur) (Master Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Wort (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse mündlicher Kultur) (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Wort 2 (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse mündlicher Kultur) (Master Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Vertiefungsmodul Global Europe: Global Ageing and Health (Master European Global Studies) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Teilnahmebedingung ist die eigenständige Vorbereitung durch Lektüre, die aktive Teilnahme an den Diskussionen sowie die Durchführung einer (kleinen) ethnografischen Forschung. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie |