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39677-01 - Seminar: Biografisch forschen: Lebenserzählungen zwischen Fakten und Fiktion 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2015
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Jacques Picard (jacques.picard@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Im Fokus stehen "Lebensgeschichten" - aber in verschiedenen Ansätzen und Auffassungen: Erstens als ethnographisch durch narrative Interviews erhobene Lebenserzählungen; zweitens als Teil einer quellengestützten historischen Kulturanalyse; und drittens als kreative Erfindungen in populären Produktionen wie Filmen oder Romanen. Auch Präsentationen einer Mischung aus allen dieser drei Formen sind bekannt.

Im Seminar soll das Werkzeug der Forschung im Vordergrund stehen: Wie fragen wir nach Lebensgeschichten? Und wie sollen dann Lebensgeschichten präsentiert werden, nachdem wir z.B. Interviews transkribiert haben? Wenn wir fremdes Leben rekonstruieren oder Autobiografien und Selbstzeugnisse lesen, dann stellen sich uns einige methodologische Fragen. Zum Beispiel: Ist biografisches Beschreiben eigenen oder fremden Lebens nicht ein Weg, der bloss Illusionen oder gar Verzerrungen, also Fiktionen vorträgt? Oder sind äussere Struktur- und Umweltfaktoren weit mehr ausschlaggebend, indem sie das Individuum als soziales Wesen konditionieren? Oder soll, im Gegenteil, das menschliche Subjekt und seine spezifischen Identitäten in einer Beschreibung mit eigenem Recht besonders hervorgehoben werden? Und was versteht man dann unter 'Text' und 'Kontext', wenn von Biografien und Autobiografien die Rede ist?

Das Seminar beschäftigt sich mit diesem wissenschaftlichen Spannungsverhältnis anhand unterschiedlicher Angebote - angefangen von den Theorien der Biografik bis zur Praxis, die Spurensuche mittels Interviews oder Archiven aufzunehmen. Zudem interessieren uns auch Formen, die Lebensgeschichten nicht dokumentarisch, sondern bewusst fiktional erzählen - in Filmen, Serien, Romanen. Daraus lässt sich einiges erkennen und lernen über Bilder und Schreibweisen, die erfolgreiche Präsentationen von "Lebensgeschichten" ausmachen.

Literatur Auf ADAM greifbar!
Zur einer ersten Orientierung: Jacques Picard: Biografie und biografische Methoden, in: Bischoff, Christine; Oehme-Jüngling, Karoline; Leimgruber, Walter (Hg.): Methoden der Kulturanthropologie, Bern 2014, S. 177-194. Ulrike Jureit: Authentische und konstruierte Erinnerung, Methodische Überlegungen zu biographischen Sinnkonstruktionen. In: Werkstatt Geschichte, Hamburg 1997, S. 91-101. Gabriele Rosenthal: Die erzählte Lebensgeschichte als historisch-soziale Realität. Methodologische Implikationen für die Analyse biographischer Texte. In: Berliner Geschichtswerkstatt (Hg.): Alltagskultur, Subjektivitäten und Geschichte. Bernd Jürgen Warneken: Populare Autobiographik, Empirische Studien zu einer Quellengattung der Alltagsgeschichtsforschung, Tübingen 1985.

 

Teilnahmebedingungen Grundstudium abgeschlossen.
Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre auf 25 beschränkt. Die Teilnehmenden werden nach Fachrichtung, Studiengang und in der Reihenfolge ihrer Anmeldung auf die Liste gesetzt. Wer im Rahmen von Auslandaufenthalten und von Austauschprogrammen in Basel studiert wird unabhängig vom Listenplatz immer aufgenommen.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Lehrveranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerzahl können ab 01.02.2015 bis 11.02.2015 über MOnA belegt werden.
Die Zuteilung erfolgt durch den Dozenten. Bis 14.02.2015 erhalten alle definitiv aufgenommenen Studierenden eine Bestätigungsmail des Dozenten. Wer an der ersten Sitzung einer Veranstaltung dennoch unentschuldigt fehlt, wird von der Liste gestrichen.
In der ersten Sitzung einer Veranstaltung oder per Mail in der Woche der ersten Sitzung erfahren Studierende auf einer Warteposition, ob sie doch teilnehmen können.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul "Research Lab" Kulturanthropologie (Master Studienfach: Kulturanthropologie)
Modul Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse (Master Educational Sciences (Joint Degree mit der PH FHNW))
Modul Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse (Master Studienfach: Pädagogik (Studienbeginn vor 01.02.2015))
Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen)
Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien)
Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Methoden und Felder der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie)
Modul Schrift (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse schriftlicher Kultur) (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Schrift 2 (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse schriftlicher Kultur) (Master Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Wort (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse mündlicher Kultur) (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Wort 2 (Theorien, Methoden und Perspektiven der Analyse mündlicher Kultur) (Master Studienfach: Kulturanthropologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie

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