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41252-01 - Proseminar: Liebe, Intimbeziehungen und Geschlechterverhältnisse 3 KP

Semester Herbstsemester 2015
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Fleur Weibel (fleur.weibel@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt „What is love?“ (Jackson 2014). Auf diese Frage gibt es wohl so viele Antworten wie es Erfahrungen, Diskurse, Gefühle, Praktiken, Erinnerungen, Ideale und Imaginationen der Liebe gibt. Liebe kann auf vielen Ebenen betrachtet werden und wird zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich – und kontrovers – diskutiert. In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Selbstverständlichkeiten rund um die Liebe aufgeweicht, so z.B. deren Koppelung an die Institution Ehe, an Heterosexualität und Reproduktion. Scheinbar unhinterfragt wird heute aber weiterhin oder gar verstärkt vorausgesetzt, dass sich alle Menschen in irgendeiner Form (romantische) Liebe und intime Paarbeziehungen wünschen. Der derzeit beobachtbare Boom, das persönliche Liebesglück durch spektakuläre Heiratsanträge oder Hochzeitsfeste öffentlich zu inszenieren, unterstreicht diesen zentralen Stellenwert der Liebe. Romantische Liebe scheint also geradezu ‚zwingend‘ im Sinne von ‚natürlich gegeben‘ (Wilkinson 2012) zu sein und gilt allgemein als ‚happy object‘ (Ahmed 2010).
Im Proseminar beschäftigen wir uns mit der zentralen Bedeutung der Liebe an der Schnittstelle von individuellen Praktiken und gesellschaftlichen Diskursen und fragen, weshalb das Ideal romantischer Liebe trotz allen Wandels in den Mustern persönlicher Intimbeziehungen relativ persistent zu sein scheint (Herma 2009). Anhand der Lektüre soziologischer, aber auch historischer und philosophischer Texte werden wir unterschiedliche Aspekte des Phänomens Liebe beleuchten und folgenden Fragen nachgehen:
Wie lässt sich die Wechselwirkung von kulturellen Vorstellungen und gelebter Praxis von Liebe und Intimbeziehungen theoretisch fassen?
Welche Funktionen haben Zweierbeziehungen für das Individuum und für die Gesellschaft, was ist die Spezifik der soziologischen Form des Paares?
Wie hat sich das Verhältnis von Liebe, Hochzeit und Ehe im Vergleich zu 1900 in der Schweiz gewandelt und welche Bedeutung kommt dabei dem Problem der Dauer zu?
Welche Rolle spielt die Liebe in Bezug auf den Wandel und die Persistenz von Geschlechterverhältnissen? Ist sie eine emanzipatorische Kraft oder fördert sie Ungleichheitsstrukturen?
Welche Formen und Praktiken der Liebe werden aktuell gesellschaftlich begünstigt, welche erschwert?
Lernziele Inhaltliche Ziele: Die Studierenden können den Gegenstand Liebe aus verschiedenen theoretischen Perspektiven beschreiben und unterschiedliche Positionen miteinander vergleichen sowie den Begriff ins Verhältnis zu Intimbeziehungen und Geschlecht setzen.
Methodische Ziele: Die Studierenden können anspruchsvolle (auch englische) Texte bearbeiten und das durch Textlektüre erworbene Wissen in Diskussionen einbringen sowie in einer Präsentation verständlich darstellen.
Literatur wird zu Beginn des Semester bekannt gegeben
Bemerkungen Die Teilnehmer_innenzahl ist beschränkt. Bitte um Anmeldung auf MonA und zusätzlich an: fleur.weibel@unibas.ch

 

Teilnahmebedingungen Gleichzeitiger oder bereits absolvierter Besuch der Einführung in die Geschlechtertheorie(n) I oder II.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Die Teilnehmer_innenzahl ist beschränkt. Bitte um Anmeldung auf MonA und zusätzlich an: fleur.weibel@unibas.ch
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Basismodul (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Modul Einführung in Theorien der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Identität/Lebensverhältnisse (Bachelor Studienfach: Gesellschaftswissenschaften (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Politik, Entwicklung und soziale Ungleichheit (Bachelor Studienfach: Soziologie)
Modul Politik, Entwicklung und soziale Ungleichheit (Bachelor Studienfach: Soziologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Themenfeld: Herrschaft, Normativität und symbolische Ordnung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Themenfeld: Subjekt, Körper, Identität (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Theorien der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Regelmässige und aktive Teilnahme an den Sitzungen, Lektüre der im Seminarplan angegebenen Grundlagentexte, Erarbeitung und Präsentation eines weiteren Textes (evt. in einer Kleingruppe). Proseminararbeiten können im Rahmen des Proseminars erarbeitet werden (zusätzlich 3 KP).
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Gender Studies

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