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Semester | Herbstsemester 2015 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Michael Suter (mischa.suter@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | In dieser Übung diskutieren wir die wandelnden Konturen utopischen Denkens zwischen den Weltkriegen und in der Dekolonisierung. In der Hochmoderne verschmolzen Konzepte der Revolution und der Utopie mit einer Kritik des Alltagslebens. Die Zwischenkriegszeit war dann ein globaler Moment, in dem eine Krise des Kapitalismus (durch die Existenz der Sowjetunion) und eine Krise im Kapitalismus (durch die Weltwirtschaftskrise) ein Nachdenken über divergierende Zeitkonzepte provozierte: Vorstellungen der "Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen" gewannen weltweit an Prägekraft. Mit Blick auf die Nachkriegszeit vertreten Manche die These, dass nach dem Holocaust und der stalinistischen Vernichtungspolitik jedwedes utopische Denken diskreditiert gewesen und die Utopie - verstanden als radikaler Bruch mit dem Bestehenden - von der Bildfäche verschwunden sei. Diese These ist nicht ganz falsch, aber provinziell. Denn sie übersieht, dass durch die Dekolonisierung der "utopische Impuls" (Fredric Jameson) nach 1945 an beispiellosem Schwung gewann. Gleichwohl hatte sich die Gestalt der Utopie verändert. In der Übung lesen wir zeitgenössische Texte von Solchen, die diesen Gestaltwandel der Utopie reflektiert haben und von Solchen, die ihr Schreiben als revolutionäre Intervention verstanden (u.a. Raya Dunayevskaya, Ernst Bloch, Henri Lefebvre, Aimé Césaire, Frantz Fanon). Wir suchen diese Texte im gesellschaftlichen und politischen Zusammenhang ihrer Zeit zu rekonstruieren sowie ihr historisches Verhältnis zu Alltagspraktiken und Formen revolutionärer Praxis zu bestimmen. |
Literatur | Vorbereitende Lektüre: Alain Badiou, Das Jahrhundert Zürich 2006 [frz. 2005]. |
Bemerkungen | Studierende der Geschichte aller Studienstufen |
Teilnahmebedingungen | Diese Übung verlangt intensive Lektüre und Lust am Gespräch. Die TeilnehmerInnen müssen bereit sein, wöchentlich einen grossen Umfang an zum Teil schwer zugänglichen Texten zu lesen und jeweils ein kurzes Response-Paper zu verfassen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | Online-Angebot fakultativ |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul AMT (Archive, Medien, Theorien) (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Analysefelder: Ideen - Diskurse - Wissen (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul Ereignisse, Prozesse, Zusammenhänge (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Forschung und Praxis (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte) Modul Kommunikation und Vermittlung historischer Erkenntnisse (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Methoden und Diskurse historischer Forschung (Master Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Profil: Moderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte) Modul Theorie und Praxis (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Wahlbereich Bachelor Geschichte: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Geschichte) Wahlbereich Bachelor Geschichte: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Wahlbereich Master Geschichte: Empfehlungen (Master Studienfach: Geschichte) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Aktive Teilnahme |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |