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44766-01 - Proseminar: Weltbild und Menschenbilder im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung 3 KP

Semester Herbstsemester 2016
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Marcus Sandl (marcus.sandl@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Reformation und die anschließende Phase der Konfessionalisierung beendeten die mittelalterlichen Vorstellungen von der Einheit des Christentums. Der reformatorische Kampf gegen Rom stellte die Grundlagen der überkommenen Lebens- und Wissensformen infrage. Um Heilsgewissheit zu erlangen, konnte sich der Mensch nicht mehr auf die Mittlerdienste einer einzigen, universalen und in diesem Sinne göttlich verbürgten Institution verlassen. Er war von nun an auf sich selbst und sein eigenes Gewissen verwiesen. Eine Situation trat ein, die zum Teil ausgesprochen krisenhafte Züge trug, wie die zeitgenössische Sensibilität für Katastrophen und apokalyptische Vorzeichen zeigt.
Reformation und Konfessionalisierung erweisen sich vor diesem Hintergrund als Teil eines Prozesses, der zur Pluralisierung und Fragmentierung frühneuzeitlicher Selbst- und Weltentwürfe führte. Dieser Prozess begann mit der Rückbesinnung auf die Antike seit dem 14. Jahrhundert, durch die – zunächst in Italien – ein Gegenentwurf zur spätmittelalterlichen 'scholastischen' Theologie, Anthropologie und Kunst entstand. Neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse, technische Erfindungen und geographische Entdeckungen stellen weitere Aspekte dieser Transformation dar, die sich in neuen anthropologischen, kulturellen und wissenschaftlichen Denkmustern niederschlugen.
In dem Proseminar soll das Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung allgemein und anhand exemplarischer Quellen zur Thematik des Menschenbildes und der Weltbilder erfasst und in den grösseren Kontext eines säkularen Pluralisierungsprozesses eingeordnet werden. Anhand der Lektüre ausgewählter Texte wird in Arbeitsweise, Hilfsmittel und Quellen frühneuzeitlicher Geschichte eingeführt.
Literatur Franz Mauelshagen (Hg.), Medien und Weltbilder im Wandel der frühen Neuzeit, Augsburg 2000.

Susanna Burghartz (Hg.), Inszenierte Welten. Die west- und ostindischen Reisen der Verleger de Bry, 1590 – 1630. Staging New Worlds, Basel 2004.

Annette Vowinckel, Das relationale Zeitalter. Individualität, Normalität und Mittelmaß in der Kultur der Renaissance, München/Paderborn 2011.
Bemerkungen Bei Überbelegung werden Studierende der Bachelor- und Masterfächer der Geschichte bevorzugt zugelassen.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Grundmodul Frühe Neuzeit (Bachelor Studienfach: Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Basis Frühe Neuzeit (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Geschichte

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