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Semester | Herbstsemester 2016 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Marc Nicolas Sommer (marc.sommer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Reflexion bezeichnet seit der Neuzeit die Rückwendung des Geistes auf sich selbst und damit die Auftrennung der unmittelbaren Einheit mit der Außenwelt. Zwiespältig ist die Reflexion, insofern sie in dieser Trennung Bedingung einer kritischen Distanzierung von vermeintlich unmittelbaren Gewissheiten ist, zugleich aber auch einen Verlust der unmittelbaren Beziehung zur Welt mit sich bringt. In der klassischen deutschen Philosophie ist dieser Zwiespalt zur Bestimmung einer ganzen Epoche geworden: Während die Reflexion im Anschluss an Kant zum ausgezeichneten Vollzugsmodus kritischer Philosophie geworden ist, wird in der trennenden Tätigkeit bloßer Verstandesreflexion ebenso die Ursache der Zerrissenheit der modernen Lebenswelt ausgemacht. Fichte, Schelling und Hegel erkennen, dass die Antwort auf das Problem der Reflexion nicht im willkürlichen Abbruch der Reflexion durch Berufung auf der Reflexion entzogene Gewissheiten bestehen kann, sondern dass über die Reflexion nur durch Reflexion hinauszukommen ist. Diese Einsicht charakterisiert – in jeweils spezifischer Weise – sowohl das reife System Hegels als auch die Spätphilosophien Fichtes und Schellings. In einer dreiteiligen Seminarreihe sollen einige Grundgedanken der hegelschen Logik (HS 16), der späten Wissenschaftslehre Fichtes (FS 17) und des späten Schellings (HS 17) am Leitfaden des Reflexionsbegriffs erschlossen werden und zueinander in Beziehung gesetzt werden. Im HS 16 widmen wir uns Hegels Logik der Reflexion, wie sie im ersten Abschnitt der Wesenslogik von 1813 entwickelt wird. Hegel vollzieht in diesem Abschnitt einen radikalen Bruch mit dem mentalistischen Paradigma, das Reflexion als Rückwendung des Bewusstseins auf sich selbst konzipiert, und expliziert die Reflexion als objektive logische Struktur: Losgelöst vom reflektierenden Subjekt wird die Reflexion zur objektiven Bewegungsform der Denkbestimmungen. Somit expliziert die Logik der Reflexion auch die Bewegung der Denkbestimmungen innerhalb der Wissenschaft der Logik. Im Seminar wollen wir anhand der Logik der Reflexion Hegels Antwort auf das Problem der Reflexion rekonstruieren und zugleich einen Überblick über die in der Wissenschaft der Logik verfolgte Methode – die Dialektik – gewinnen. |
Literatur | Textgrundlage ist: Hegel, G.W.F.: Wissenschaft der Logik. Die Lehre vom Wesen (1813), hg. von Hans-Jürgen Gawoll, Hamburg 1999. (alternativ kann auch die Suhrkampausgabe der Wissenschaft der Logik verwendet werden) |
Bemerkungen | Leistungen, die während der Einschreibung zum Masterstudium erbracht werden, können bei einem Übertritt ins Doktorat nicht übertragen und für das Doktorat angerechnet werden. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Doktorat Philosophie: Empfehlungen (Promotionsfach: Philosophie) Modul Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Theoretische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie) Modul Verfassen wissenschaftlicher Texte (Master Studienfach: Philosophie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Philosophie |