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46853-01 - Proseminar: Fabelhaftes Erzählen 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2017
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Micha Huff (micha.huff@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Wenn Sie sich den Ausschnitt aus dem 2010 erschienen Film der Gebrüder Coen anschauen (https://www.youtube.com/watch?v=Rru5jRWqj0c ), so werden Sie feststellen, dass das Erzählen mit aussergewöhnlichem, ja wunderbarem Inhalt bis in die Gegenwart hinein einen eindrucksvollen narrativen Effekt erzielen kann. Dieser Effekt besteht dabei nicht allein im Wunderbaren an sich, sondern ebensosehr in der eminenten Frage nach der Auslegbarkeit und gegebenenfalls Bedeutung der ‚fabelhaften‘ Erzählung. Gerade auf diese Bedeutung hat es der „Serious Man“ der Coen-Brüdern abgesehen und der fabulierende Rabbi fühlt sich genötigt, die Geschichte auf einen – gänzlich banalen – Begriff zu bringen: „Helping others, couldn’t hurt.“
Unser Seminar wird ebendiesem Spannungsverhältnis von (konkreter) Erzählung und (allgemeinem) Begriff oder Auslegungsgehalt nachgehen. Das narrative Genre der Fabel soll uns als Ausgangspunkt dienen, dessen historische Entwicklung, aber auch Entgrenzung wir nachzeichnen werden: Beginnend mit antiken Fabeldichtern und (im Jubiläumsjahr der protestantischen Reformation) Fabeln Martin Luthers, werden wir einen Schwerpunkt in der Poetik des 18. Jahrhunderts setzen. In der Aufklärung wird anhand der Fabel nicht nur die Funktionalisierbarkeit von Dichtung verhandelt, sondern komplementär dazu auch die Möglichkeit poetischer Autonomie. Die systematische Konturierung der ‚Einbildungskraft‘ in der Epistemologie der Aufklärung wird somit ein nicht unwesentlicher Gegenstand unserer Beschäftigung sein, bevor wir schliesslich Nachfahren der Fabel aus Romantik und klassischer Moderne gemeinsam lesen und (nicht) deuten werden.
Lernziele Anhand der Fabel, deren Auslegbarkeit bereits wesentlicher Gehalt ihrer Poetik ist, wird das Seminar den Möglichkeiten, Verheissungen, aber auch Grenzen der Interpretation von Erzählungen nachgehen. Auf diese Weise zeichnet das Seminar in grossen Bögen eine Funktionsgeschichte des Erzählens von der Antike bis zur Moderne nach, wobei der literaturgeschichtliche Schwerpunkt im 18. Jahrhundert liegen wird.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Grundstudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Regelmässige, aktive Teilnahme und vorbereitende Lektüre. Kleinere, schriftliche Hausarbeiten (Essay, Bibliographie) sowie Arbeitsaufträge im Seminar, optional auch Referate.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

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