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48522-01 - Proseminar: Von der Erfindung der Religion zur Religionswissenschaft: Zur Verflechtung von Religionsgeschichte und religionsbezogenen Wissenschaften 3 KP

Semester Herbstsemester 2017
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Jürgen Mohn (juergen.mohn@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt In dem Proseminar soll der Zusammenhang von Religionsgeschichte (als Entwicklung von Religion in Europa im französischen und im deutschen Sprachraum) und den religionsbezogenen Wissenschaften wie der Gesellschaftstheorie (Jean-Jacques Rousseau, Karl Marx), der Theologie (Friedrich Schleiermacher), der Soziologie (Émile Durkheim, Max Weber) sowie der Religionsgeschichte und Allgemeinen Religionswissenschaft (frühe Kongressakten und Zeitschriften) herausgearbeitet werden.

Religionsforschung, Religionskritik und Religionsvergleich im akademischen Sinne entstehen im 18. und 19. Jahrhundert und prägen mit ihren Religionstheorien bzw. Religionskonzepten auch noch die Diskurse des 20. und 21. Jahrhunderts. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das, was wir heute in all seiner Widersprüchlichkeit als Religion diskutieren oder als religiöse Phänomene klassifizieren sprachlich konstituiert - man könnte auch sagen: in dieser Zeit wurde der moderne Religionsbegriff in seiner ganzen Breite und Ambivalenz - wenn nicht sogar die ‚Religion’ überhaupt - erst 'erfunden'. Die sich entwickelnden Theorie- und Religionskonzepte reagieren jedoch ihrerseits auf Entwicklungen in dem sich ausdifferenzierenden Bereich der Gesellschaft, der nun Religion genannt wurde und den man zu Politik, Staat, Recht, Wissenschaft und Kunst als differenten Bereichen der Gesellschaft entweder abgrenzen oder verschmelzen wollte. Das Verschwinden oder die Wiederkehr von Religion, Säkularisierung oder Dechristianisierung, die Neugründungen von Religion oder ihre Transformation, neue Kollektivformen oder die Individualisierung und Privatisierung von Religion: das sind die Tendenzen, die der akademische Religionsdiskurs aufnimmt und auf die er mit Diagnosen und Therapien reagiert. Anhand ausgewählter Texte von ‚Klassikern’ soll dieser religionsgeschichtliche Prozess nachgezeichnet und interpretiert werden.
Lernziele Es wird die These zu diskutieren sein, ob und inwiefern die Religionswissenschaft eine Antwort auf eine ‚religiöse’ Krise ist und wie diese akademische Form der Religionsthematisierung wiederum massiv in den Prozess der Religionsgeschichte eingreift.

Es handelt sich bei dem Seminar also auch um eine historische Einführung in die modernen Religionsdiskurse.
Literatur Kippenberg, Hans Gerhard. Die Entdeckung der Religionsgeschichte: Religionswissenschaft und Moderne. Verlag CH Beck, 1997.

Weitere Literatur wird im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Aufbaustudium Religionskomparatistik und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul Erweiterung Religionswissenschaft (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul Grundstudium Religionswissenschaft und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Punkteerwerb aufgrund der Übernahme einer Sitzungsvorbereitung sowie der Abfassung eines Essays von mindestens 5 Seiten zu eines der behandelten Themen im Seminar, das bis spätestens zum 13.12. abgegeben werden muss!
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Religionswissenschaft

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