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51892-01 - Proseminar: Intimität und Geschlecht 3 KP

Semester Herbstsemester 2018
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Fleur Weibel (fleur.weibel@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Anthony Giddens ging Ende des 20. Jahrhunderts von einem «Wandel der Intimität» (1994) hin zu mehr Gleichberechtigung der Geschlechter und selbstbestimmteren sexuellen Beziehungen aus. An die Stelle normativer Vorgaben einer bürgerlich-patriarchalen Gesellschaft würden individuelle Aushandlungen und neue Ansprüche an emotionale Qualität in den intimen Beziehungen treten. Wie wirkt sich dieser Wandel auf die persönlichen Lebensweisen und Vorstellungen der Menschen aus und mit welchen Persistenzen und Re-Normalisierungsprozessen haben wir es zugleich zu tun (Maihofer 1995, 2007)? Führen die neoliberalen Anforderungen, unabhängiges, selbstverantwortliches und erfolgreiches Subjekt zu sein, möglicherweise zu ‘neuen’ Bedürfnissen nach ‘altmodischen’ Formen von Verbindlichkeit und Zusammengehörigkeit? Und wie haben sich eigentlich die rechtlichen Bedingungen für die persönliche Ausgestaltung intimer Beziehungen in der Schweiz historisch entwickelt?
Durch die Auseinandersetzung mit solchen Fragen zu Wandel und Persistenz von Intimität und Geschlecht lernen wir, intime Beziehungen als ebenso privat wie politisch zu denken: Im alltäglich gelebten Nahbereich der Intimität interagieren die Menschen vertraut und persönlich miteinander, sie leben, erfahren und verhandeln Liebe und Sexualität und stellen dadurch praktisch her, was in einer Gesellschaft Liebe und Sexualität ist. Zugleich werden diese ‘allerpersönlichsten’ Beziehungen von ‘überpersönlichen’ Geschlechternormen sowie historisch und kulturell spezifischen Vorstellungen von Liebe und Sexualität hervorgebracht und bedingt. Dieses wechselseitige Konstitutionsverhältnis werden wir im Proseminar anhand theoretischer Texte und aktueller empirischer Befunde in den Blick nehmen.

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung werden zudem Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt: Techniken zur Lektüre wissenschaftlicher Texte und Verfassen von Diskussionsbeiträgen, Exposés und Proseminararbeiten.
Lernziele Die Studierenden können Intimität im Wechselverhältnis von Individuum und Gesellschaft denken und die Gleichzeitigkeit von Wandel und Persistenz in den Geschlechterverhältnissen am Beispiel intimer Beziehungen beschreiben.
Zudem können die Studierenden grundlegende Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens anwenden.
Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben

 

Teilnahmebedingungen Gleichzeitiger oder abgeschlossener Besuch der Vorlesung "Einführung in die Geschlechtertheorie(n)" I oder II.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Themenfeld: Lebensverhältnisse, Umwelt und Ökonomie (Bachelorstudium - Philosophisch-Historische Fakultät)
Modul Themenfeld: Lebensverhältnisse, Umwelt und Ökonomie (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul Themenfeld: Subjekt, Körper, Identität (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul: Einführung in Theorien der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Vertiefungsmodul (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Aktive Mitarbeit, die Lektüre der Pflichttexte und Anwesenheit werden für das Bestehen des Proeminars erwartet. Als weitere Leistung sind schriftliche und mündliche Beiträge zu einzelnen Sitzungen zu erbringen.

Im Rahmen des Proseminars können nach Absprache mit der Dozentin Proseminararbeiten (zusätzlich 3 KP) geschrieben werden.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Gender Studies

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