Semester | Herbstsemester 2018 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Alp Yenen (alp.yenen@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die neuere Cold War Studies hat den gängigen Fokus auf die Teilung Europas durch den Eisernen Vorhang sowie die weltpolitische Bipolarität zwischen den USA und der UdSSR zur Gunsten von Perspektiven auf den Globalen Süden diversifiziert. Die Geschichte des Kalten Kriegs im Nahen Osten, die zunächst durch die jeweilig nationalistisch-revolutionären Geschichtsschreibungen geprägt war, fand in den zeitgenössischen und international ausgerichteten Sozialwissenschaften des Kalten Kriegs auch vornehmlich zeitgeistgeprägt ideologische und tendenziöse Interpretationen. Eine Reihe von neueren und revisionistischen Forschungen zur Geschichte des Kalten Kriegs im Nahen Osten zeigen jetzt, dass der Nahe Osten nicht nur eine bis jetzt unterschätzte Rolle im Kalten Krieg gespielt hat, sondern auch die nationalen und transnationalen Ereignisse in nahöstlichen Gesellschaften einen von der Bipolarität autonomen Gestaltungs- und Handlungsraum besassen und zugleich ein prägender Teil von globalen Verflechtungen und Entwicklungen waren. Das Seminar Kalter Krieg im Nahen Osten vereint und kombiniert drei Forschungsaspekte miteinander. Erstens sollen geopolitische Themen des Ost-West-Konflikts im Nahen Osten nach historisch-vergleichender Politiksoziologie neugelesen werden, in der die internationalen, nationalen und transnationalen Interaktionsebenen miteinander verbunden werden. Zweitens sollen politische Handlungskulturen und weltpolitische Deutungsdiskurse von zivilgesellschaftlichen Sozialbewegungen, bewaffneten Partisanenbewegungen und revolutionären Regierungskadern im Parallelkontext der gleichzeitig mit dem Kalten Krieg stattfindender Dekolonisierung besondere Beachtung bekommen. Drittens sollen staatliche Zwangs- und Legitimationssysteme der nahöstlichen Nationalstaaten kritisch beleuchtet werden, die die politische Kultur und Partizipation der jeweiligen Gesellschaften gezielt formten und manipulierten. Letztendlich kann der Aufstieg des politischen Islams als eines der regionsweiten Resultate des Kalten Kriegs im Nahen Osten an der Schnittstelle des globalen Ost-West-Konflikts, der Dekolonisierung der Drittenwelt und des zunehmenden Autoritarismus verortet werden. |
Literatur | Eine ausführliche Literaturliste wird in der ersten Sitzung zur Verfügung gestellt. |
Bemerkungen | Es handelt sich um eine EUCOR-Kooperation zwischen dem Seminar für Nahoststudien der Universität Basel und dem Orientalischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Das Seminar findet als Blockseminar und jeweils alternierend in Basel und Freiburg i. Br. statt. Die Fahrkosten können in der Regel über die universitätenübergreifende Kooperation "European Campus" erstattet werden. Die Termine sind vorgesehen geplant: Vorstellungsrunde Basel: Freitag, 5. Oktober, 14-16 Uhr (nur für Basel) Vorstellungsrunde Freiburg: In der 2. Semesterwoche 22-26. Oktober (nur für Freiburg) Gruppenzusammenführung in Basel: Freitag, 2. November, 14-18 Uhr Block 1 in Freiburg: Freitag, 9. November, 14-16 Uhr Gastvortrag in Basel: Prof. Dr. James Gelvin (UCLA), 3. Dezember, 18-20 Uhr Block 2 auf dem Zschokke-Haus: Freitag-Samstag, 7-8. Dezember Block 3 in Freiburg: Freitag, 14. Dezember, 14-18 Uhr |
Teilnahmebedingungen | Geöffnet für Studierende im BA Islamwissenschaft (mit den üblichen Zugangsvoraussetzungen für ein Seminar) und im MA Near & Middle Eastern Studies. Der Grossteil der Pflichtlektüre wird aus englischsprachigen Texten bestehen. Sehr gute Lesefähigkeiten des Englischen wird vorausgesetzt. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Das Seminar wird gemeinsam mit Dr. Olmo Gölz (Orientalisches Seminar, Universität Freiburg im Breisgau) an den beiden Universitäten Basel und Freiburg unterrichtet. Um möglichst früh einen Überblick über die Teilnehmer bzw. Teilnehmerzahl zu gewinnen, müssen die Anmeldungen bis zum 15. September eingehen. Spätere Anmeldungen können nur dann berücksichtigt werden, falls eventuell noch Plätze vorhanden sein sollten. Bei Fragen bitte Dr. Alp Denen alp.yenen@unibas.ch kontaktieren. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Areas: aussereuropäisch (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul Profil: Moderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Areas: Europa Global (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Europäisierung und Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies) Modul: Methoden der Islamwissenschaft (Bachelor Studienfach: Islamwissenschaft) Modul: Methoden der Near & Middle Eastern Studies (Master Studienfach: Near & Middle Eastern Studies) Modul: Vertiefung Politikwissenschaft M.A. (Master Studienfach: Politikwissenschaft) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Regelmässige Teilnahme; Vorbereitung der Pflichtlektüre; aktive Teilnahme (genaue Anforderungen werden zu Beginn des Seminars festgelegt). |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Nahost-Studien |