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Semester | Herbstsemester 2018 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Michel Massmünster (michel.massmuenster@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Unsere Alltage sind durchzogen von Rhythmen. Wie sehr uns diese zeitlichen Abfolgen Orientierung schenken, wird erst bewusst, wenn es zu Störungen kommt: Wenn die Tram 8 ausfällt, die Post nicht kommt, der Bäcker nicht aufsteht, die Lieblingsbar freitags plötzlich geschlossen bleibt. Eine solche Störung macht auch sichtbar, dass viele dieser Zeitabfolgen aufeinander abgestimmt sind: Der Tramfahrplan, konsesuelle Büroarbeitszeiten, Postlieferungen, Öffnungszeiten von Restaurants und Bars orientieren sich aneinander. So vielfältig die Rhythmen sind, die unsere Alltage bestimmen, so unterschiedlich ist auch der analytische Umgang mit dem Rhythmuskonzept. Es wurde sozialwissenschaftlich früh genutzt, um Modernisierungsprozesse zu erklären: Die Eingliederung der Menschen in industrielle Prozesse wurde damit ebenso benannt wie die Loslösung aus scheinbar natürlichen Abläufen. Henri Lefèbvre nutzte den Begriff, um Städte anhand deren je eigenen raum-zeitlichen Logiken zu analysieren. Klassisch sind Rhythmen aber auch für die volkskundliche Auseinandersetzung mit Festen und Feiertagen im Jahresverlauf zentral. Aktuell ist der Rhythmusbegriff besonders für die Erforschung von Tanz- und popmusikalischen Erlebnissen relevant. Alle diese verschiedenen Zugänge zu Rhythmen interessieren sich für die Erfahrungen der Menschen. Im Seminar wollen wir deshalb die kulturanalytischen Potentiale des Begriffes prüfen. Wie lassen sich Zeitverläufe kulturanalytisch erforschen? Welche spezifische Sicht erlauben Rhythmen auf unsere Alltage? Wie bauen sich über Wiederholungen unsere Erwartungen auf? Welcher Beat wird wann zum Soundtrack wessen Lebens? Wie verändern sich kollektive und individuelle Rhythmen, wenn heute vermehrt projektförmig gearbeitet wird? Und für wen ist es schlimm, wenn sie/er am Sonntagabend den neusten "Tatort" verpasst? Im Seminar diskutieren wir Texte zur Rhythmustheorie sowie Studien, die Zeitabläufe erforschen, um daraus eigene Fragen und Beobachtungen zu entwickeln. |
Teilnahmebedingungen | Grundstudium abgeschlossen. Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre auf 25 beschränkt. Die Teilnehmenden werden nach Fachrichtung, Studiengang und in der Reihenfolge ihrer Anmeldung auf die Liste gesetzt. Wer im Rahmen von Auslandaufenthalten und von Austauschprogrammen in Basel studiert wird unabhängig vom Listenplatz immer aufgenommen. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Lehrveranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerzahl können ab 01.08.2018 bis 01.09.2018 über MOnA belegt werden. Die Zuteilung erfolgt durch die Dozierenden. Bis 10.09.2018 erhalten alle definitiv aufgenommenen Studierenden eine Bestätigungsmail des Dozierenden. Wer an der ersten Sitzung einer Veranstaltung dennoch unentschuldigt fehlt, wird von der Liste gestrichen. In der ersten Sitzung einer Veranstaltung oder per Mail in der Woche der ersten Sitzung erfahren Studierende auf einer Warteposition, ob sie doch teilnehmen können. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul "Research Lab" Kulturanthropologie (Master Studienfach: Kulturanthropologie) Modul: Methoden und Felder der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Referat und Essay |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie |