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52381-01 - Seminar: Wissen im "postfaktischen" Zeitalter - Herausforderung für den Geschichtsunterricht 3 KP (ABGESAGT)

Semester Herbstsemester 2018
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Monika Waldis (monika.waldis@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Im Jahr 2016 wurde im Kontext der amerikanischen Präsidentenwahlen der Begriff des "postfaktischen" Zeitalters geprägt. In der politischen Auseinandersetzung wird zuweilen beliebig über das, was intersubjektiv als "wahr" erscheint, hinweggegangen und eine eigene Deutung der Realität durchgesetzt. Fake News kursieren im Internet und in den Sozialen Medien. Sie verweisen darauf, dass es in der digitalen Welt zunehmend schwieriger geworden ist, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Google-Wissen wird zum Wissensersatz. In der Diskussion des Phänomens werden Fakten der Wahrheit gegenübergestellt. Wahrheit umfasst ein über die Fakten hinausreichendes Ideal, ein Ziel oder einen die Wirklichkeit übersteigenden Sinn. Allerdings wird es zunehmend schwieriger, die Wahrheit zu behaupten. So relativieren sich Wahrheit und Wissen in der Gesellschaft; bislang geltende erkenntnistheoretische Standards sind herausgefordert.

Was bedeutet dies nun für den Geschichtsunterricht? Die Diskussion um den Erwerb historischer Kompetenzen in der deutschsprachigen Geschichtsdidaktik der letzten Jahre löste unter anderem auch die Frage nach Art, Tiefe und Umfang historischen Wissens aus, das im Unterricht vermittelt werden sollte. Die Diskussionsstränge umfassen geschichtstheoretische, geschichtsdidaktische, kognitionspsychologische als auch philosphische und soziologische Herangehensweisen an den Wissensbegriff. Im Seminar werden ausgewählte Zugänge aufgegriffen und als Grundlage des Reflektierens über die Rolle des Wissens in historisch-politischen Lernprozessen erarbeitet. Darauf aufbauend beschäftigen wir uns mit dem Stellenwert des Fakten- und Kanonwissens, historischen Narrativen, der Erstellung von domänenspezifischen Wissensmodellen, dem Zusammenhang zwischen Wissen und Deutung, Orientierung bzw. Imagination, dem Rang konzeptuellen Wissens sowie subjektiver Theorien.
Literatur Kühberger, Christoph, Hrsg. (2012). Historisches Wissen. Geschichtsdidaktische Erkundung zu Art, Tiefe und Umfang für das historische Lernen. Wochenschau Verlag.

Rexroth, Frank (2009). Wissen, Wahrnehmung, Mentalität: Ältere und neuere Ansätze in der Geschichtswissenschaft. In: Grenzmann, Ludger et al. (Hrsg.). Wechselseitige Wahrnehmung der Religionen im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. 1: Konzeptionelle Grundfragen und Fallstudien (Heiden, Barbaren, Juden).

Barricelli, Michele: Historisches Wissen? Ein unverbindliches Angebot. In: Public History Weekly 4 (2016) XX, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2016-6358

Bevernage, B., (2012). From Philosophy of History to Philosophy of Historicities: Some Ideas on a Potential Future of Historical Theory. BMGN - Low Countries Historical Review. 127(4), pp.113–120. DOI: http://doi.org/10.18352/bmgn-lchr.8231

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Historisches Lehren und Lernen (Masterstudium: Educational Sciences)
Modul Praxis (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Institut für Bildungswissenschaften

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