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53712-01 - Seminar: Wozu Religionswissenschaft? Was ist und zu welchem Ende studieren wir Religionswissenschaft? 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2019
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Jürgen Mohn (juergen.mohn@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Frage, „Was ist zu welchem Ende studiert man eine Wissenschaft?“, stellte in dieser prominenten Formulierung Friedrich Schiller in seiner Antrittsvorlesung in Bezug auf das Studium der Geschichte, genauer: der Universalgeschichte. Mit dieser Vorlesung wurde eine vergleichende Wissenschaft der Geschichte in globaler Perspektive gefordert, deren weitere Entwicklung im 19. Jahrhundert auch die Vergleichende Religionswissenschaft hervorgebracht hat. In den über zweihundert Jahren seit Schillers Vorlesung ist es immer wieder notwendig und wichtig gewesen, die Frage nach dem „Wozu?“, nach dem „Sinn und Zweck“, dem „Ziel“ von Wissenschaft zu stellen. Und nicht zuletzt ist es auch die Aufgabe der Religionswissenschaft, sich nach dem eigenen Sinn und Zweck als Wissenschaft zu befragen und die eigene Disziplin in Bezug auf gesellschaftliche und wissenschaftliche Anforderungen zu reflektieren. Diese Fragen sind schwierig und vielfältig und sie implizieren bereits die allgemeinere Frage nach dem Zweck von Wissenschaft, nach dem Zweck des Studierens von Wissenschaften allgemein und von spezifischen Wissenschaften im Besonderen.

In Frage gestellt werden immer wieder die sogenannten Geisteswissenschaften, die heute eher als Sozial-, Kultur- oder Humanwissenschaften bezeichnet werden und zu denen auch die Religionswissenschaft gerechnet wird. Denn wenn das Wozu der universitären Wissenschaft in ihrem Beitrag zur Innovationskraft der Wirtschaft liegt und ihr Wozu an ihrem ökonomischen Impact gemessen wird, könnten diese in doppelter Hinsicht Spielverderber oder sogar Verlierer der wissenschaftlichen Entwicklung sein, weil sie kritisch diesen Anspruch hinterfragen und scheinbar keinen positiven Innovationsbeitrag nach ökonomisch messbaren Kriterien für die Gesellschaft leisten. Also sind sie zwecklos und damit wertlos für die Gesellschaft?

Wie kann dem gegenüber der Faktor Religion wissenschaftlich behandelt werden, um gesellschaftsrelevant studiert und in gesellschaftliche Berufe überführt zu werden? Die Frage nach dem Wozu der Religionswissenschaft kann aus der Selbstbestimmung der Religionswissenschaft selbst heraus beantwortet werden, aber auch aus der Sicht anderer Disziplinen wie der Philosophie, der Soziologie, der Rechtwissenschaft oder der Theologie. Sie kann aber auch aus der Sicht gesellschaftlicher Ansprüche z.B. des Staates an die Religionswissenschaft gestellt werden.

Wir werden, um diese Fragen und Perspektiven diskutieren zu können, zunächst Texte aus der Religionswissenschaft lesen und mit der Frage beginnen, was überhaupt Religionswissenschaft ist und wie diese selbst ihre Aufgabe bestimmt. Es wird um Fragen wie die nach „kultureller Kompetenz“ (B. Gladigow), „Ideologiekritik“ (K. Rudolph) und „Kulturvergleich“ (F. Tenbruck) gehen. Anschliessend sind Gäste aus der Religionswissenschaft und aus anderen Disziplinen eingeladen, um mit ihnen diese Fragen aus unterschiedlichen Sichtweisen zu diskutieren.
Lernziele Anhand der Religionswissenschaft die Probleme der Selbstbestimmung einer wissenschaftlichen Disziplin und deren Einbettung in wissenschaftliche und gesellschaftliche Bezüge und Inanspruchnahmen kennenzulernen.

Die verschiedenen Sichtweisen auf die Religionswissenschaft sehen und diskutieren zu lernen.
Literatur Wird im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Doktorat Religionswissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Religionswissenschaft)
Modul: Aufbaustudium Religionskomparatistik und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Erweiterung Religionswissenschaft MA (Master Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Religion (Masterstudium: Religion - Wirtschaft - Politik)
Modul: Religionskomparatistik (Master Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Religionstheorie und Religionsforschung (Master Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Master Studienfach: Theologie)
Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Masterstudium: Theologie)
Modul: Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Masterstudium: Theologie (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Bis zum 14. April soll ein ca. zwei bis fünf Seiten langes Essay abgeben werden, das dann in der darauffolgenden Sitzung am 17. April in die gemeinsame Diskussion einfliessen soll. Das Essay soll die unterschiedlichen Positionen in den Texten und Diskussionen vergleichend zusammenfassen und kritisch reflektieren, die wir bis dahin gelesen, erarbeitet und diskutiert haben.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Religionswissenschaft

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