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53734-01 - Seminar: Postkoloniale Theorie in den Bildungswissenschaften 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2019
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Olivia de Graaf (olivia.degraaf@unibas.ch, BeurteilerIn)
Nathalie Pfiffner (nathalie.pfiffner@unibas.ch)
Inhalt 1835 veranlasste Thomas Babington Macaulay, der Generalgouverneur von Britisch-Indien, in seiner "Minute on Indian Education", dass Englisch als neue Unterrichtssprache eingeführt würde, denn Englisch sei selbst europäischen Sprachen intrinsisch überlegen und daher besser für den Unterricht geeignet als Arabisch oder Sanskrit. Kinder lernten von da an im Alphabet also 'A like Apple Pie' ohne zu wissen, was ein Apfelkuchen denn eigentlich ist. Bereits an diesem Beispiel wird klar, dass Kolonisierung etwas mit Bildung, Schule und Unterricht zu tun hat. Mittels postkolonialer Theorie lassen sich solche Szenarien hinterfragen, Machtverhältnisse aufdecken und dekonstruieren. Auch heute im deutschsprachigen Raum des 21. Jahrhunderts sind Dekolonisierungsprozesse weiterhin aktuell, sei es in der Sprache, in Lehrmitteln oder in Fragen von Flucht und Migration.

Nachdem Prof. Dr. María do Mar Castro Varela im FS 2018 ein Kompaktseminar mit dem Titel "Macht und Erziehung: Pädagogik unter postkolonialen Bedingungen" unterrichtet hat, entstand bei vielen Teilnehmenden der Wunsch, sich intensiver der Lektüre postkolonialer Theorie zu widmen und postkoloniale Konzepte im Hinblick auf die Pädagogik zu diskutieren.
Dieses Seminar schafft einen Raum für die vertiefte Auseinandersetzung mit postkolonialer Theorie, deren wichtigsten VertreterInnen und Konzepte sowie deren Bedeutung für die Bildungswissenschaften und die pädagogische Praxis. Für die Teilnahme am Seminar sind KEINE Vorkenntnisse in postkolonialer Theorie nötig.

Das Ziel des Seminars ist die Lektüre ausgewählter Kapitel der Werke von Edward Said, Homi Bhabha, Gayatri Chakravorty Spivak, Ngũgĩ wa Thiong'o u.a., anhand derer wir die Konzepte 'Orientalismus', 'Andere' (Said), 'Hybridität', 'dritte Räume', 'Mimikry' (Bhabha), 'Dekolonisierung des Geistes' (wa Thiong'o), 'Subalterne', die Macht der Bezeichnung (Spivak) u.a. diskutieren und für die Pädagogik fruchtbar machen.

Studierende haben die Möglichkeit, eigene Beispiele aus der Praxis einzubringen und anhand des Leistungsnachweises zu analysieren.
Lernziele Studierende
-lernen ausgewählte Primärtexte postkolonialer Theorie kennen.
-können wichtige VertreterInnen der postkolonialen Theorie nennen und deren Positionen zusammenfassen.
-können zentrale Konzepte der postkolonialen Theorie nennen und erläutern.
-können zusammenfassen, weshalb die Auseinandersetzung mit postkolonialer Theorie für die Bildungswissenschaften und die pädagogische Praxis wichtig ist.
-können ein (eigenes) Beispiel aus der bildungswissenschaftlichen Forschung oder pädagogischen Praxis aus postkolonialer Perspektive analysieren und beurteilen.
Literatur Castro Varela, María do Mar und Dhawan, Nikita. (2015). Postkoloniale Theorie: Eine kritische Einführung. Bielefeld: transcript.

Said, Edward. (1978). Orientalism. New York: Vintage.

Bhabha, Homi. (1994a). The Location of Culture. London/New York: Routledge.

Spivak, Gayatri Chakravorty. (1994a [1988]). »Can the Subaltern Speak?« In:
Patrick Williams/Laura Chrisman (Hg.), Colonial Discourse and Post-Colonial
Theory, Hemel Hemstead: Harvester Wheatsheaf, S. 66-111.

Ngũgĩ wa Thiong’o. (1986). Decolonising the Mind: The Politics of Language in
African Literature. London/Nairobi/Portsmouth: Heinemann.

Die im Seminar besprochene Literatur sowie eine Literaturliste werden auf ADAM zur Verfügung gestellt.

 

Teilnahmebedingungen Gutes Leseverständnis englischsprachiger Texte (einige Texte werden auf Englisch sein)
Immatrikuliert im Masterstudiengang Educational Sciences
BA-Abschluss
Keine HörerInnen
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Pädagogische Institutionen im Wandel (Masterstudium: Educational Sciences)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung folgt
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Institut für Bildungswissenschaften

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