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Semester | Frühjahrsemester 2023 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Jodok Trösch (jodok.troesch@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die Lyrik der Gegenwart hat eine besondere Affinität zum vielsprachigen Dichten. In mehrsprachigen Gedichten versammeln sich Worte, Sprachbilder und Verweise auf kulturelle Eigenheiten, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Mehrsprachigkeit dieser Gedichte kann dabei offen zutage treten, wenn in einem einzelnen Text mehrere Sprachen miteinander gemischt werden. Sie kann aber auch latent im Hintergrund wirken, wenn etwa bestimmte Formulierungen und Redewendungen einer Sprache in einer anderen aufgegriffen werden. Mehrsprachigkeit ist natürlich kein neues Phänomen. Sie hat im 21. Jahrhundert durch Globalisierung und Migration in der westlichen Welt besondere Aufmerksamkeit erhalten, während an vielen Orten (und so auch an den Rändern des deutschen Sprachgebiets) mehrsprachige Situationen nicht nur die Lebensrealität der Menschen, sondern auch die Literatur seit langer Zeit prägten. In der Gegenwart ist die Mehrsprachigkeit aber ins Zentrum literarischen Schaffens gerückt. Die Lyrik eignet sich besonders gut dazu, literarische Verfahren der Mehrsprachigkeit zu untersuchen, da sie es erlaubt, in kondensierter Form die poetischen Möglichkeiten von Sprache auszuloten. Im Seminar werden wir uns mit ausgewählten Lyriker:innen der Gegenwart beschäftigen, die in ihren Gedichten Mehrsprachigkeit in verschiedener Weise einsetzen (u. a. Uljana Wolf, Yoko Tawada und Arno Camenisch) und uns dabei ganz unterschiedliche Kontexte mehrsprachiger Lyrik erschließen. So kann Mehrsprachigkeit als persönlicher Ausdruck individueller Biografien von Schreibenden verstanden werden, zugleich stellt sie aber auch besondere Herausforderungen an die Rezipient:innen, da sie diese – teils ganz gezielt – mit ›fremden‹ und unverstandenen Wörtern und Ausdrücken konfrontieren, die Klanglichkeit der Worte besonders spürbar machen und zu einem Nachdenken über Sprache reizen. Durch Globalisierung und Migration hat die Mehrsprachigkeit im 21. Jahrhundert in der westlichen Welt besondere Aufmerksamkeit erhalten, während an vielen Orten (und so auch an den Rändern des deutschen Sprachgebiets) mehrsprachige Situationen nicht nur die Lebensrealität der Menschen, sondern auch die Literatur in verschiedenem Ausmaß seit jeher prägten. Die Lyrik eignet sich besonders dazu, Verfahren der Mehrsprachigkeit zu untersuchen, da sie es erlaubt, in kondensierter Form die poetischen Möglichkeiten von Sprache auszuloten. Im Seminar werden wir uns mit ausgewählten Lyriker:innen der Gegenwart beschäftigen, die in ihren Gedichten Mehrsprachigkeit in verschiedener Weise einsetzen (u. a. Uljana Wolf, Yoko Tawada und Arno Camenisch) und uns dabei ganz unterschiedliche Kontexte mehrsprachiger Lyrik erschließen. Mehrsprachigkeit kann als persönlicher Ausdruck individueller Biografien von Schreibenden verstanden werden, zugleich stellt sie aber auch besondere Herausforderungen an die Rezipient:innen, da sie diese – teils ganz gezielt – mit ›fremden‹ und unverstandenen Wörtern und Ausdrücken konfrontiert, die Klanglichkeit der Worte besonders spürbar macht und zu einem Nachdenken über Sprache reizen. |
Lernziele | Die Studierenden haben einen Überblick über die unterschiedlichen Strömungen und Konstellationen, in denen Mehrsprachigkeit in der Gegenwartslyrik auftaucht. Sie sind in der Lage, philologisch differenziert mit den spezifischen hermeneutischen und konzeptuellen Herausforderungen umzugehen, die mehrsprachige Texte an die literaturwissenschaftliche Rezeption stellen. Sie vermögen es, die impliziten Thesen, die dem monolingualen Paradigma der Nationalliteratur zugrunde liegen, kritisch zu reflektieren. |
Literatur | Zur vorbereitenden Lektüre: - Schmitz-Emans, Monika: Literatur und Vielsprachigkeit: Aspekte, Themen und Voraussetzungen. In: dies. (Hg.): Literatur und Vielsprachigkeit. Heidelberg: synrchron 2004, 11–27. - Yildiz, Yasemin: Beyond the Mother Tongue: The Postmonolingual Condition. Beyond the Mother Tongue. Fordham University Press 2013 - Dembeck, Till und Rudolf Parr: Literatur und Mehrsprachigkeit. Ein Handbuch. Tübingen: Narr 2017. Der genaue Lektüreplan wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben |
Teilnahmebedingungen | Studierende mit Studienfach Deutsche Philologie: Abgeschlossene Proseminarstufe in Literaturwissenschaften (PS I, PS II, Proseminararbeit) Studierende mit anderen Studienfächern: Fortgeschrittens BA-Studium, besonderes Interesse. Regelmässige Anwesenheit und Beteiligung. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Via MOnA / services.unibas.ch |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Dienstag | 08.15-10.00 | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Datum | Zeit | Raum |
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Dienstag 21.02.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 28.02.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Fasnachstferien |
Dienstag 07.03.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 14.03.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 21.03.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 28.03.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 04.04.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 11.04.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 18.04.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 25.04.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 02.05.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 09.05.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 16.05.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 23.05.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Dienstag 30.05.2023 | 08.15-10.00 Uhr | Deutsches Seminar, Seminarraum 3 |
Module |
Modul: Aufbaustudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft: Schwerpunkt nach 1850 (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul: Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Französistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Englisch) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Hispanistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik (Studienbeginn vor 01.08.2022)) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Italianistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik (Studienbeginn vor 01.08.2022)) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik) Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft) Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Essay/Thesenpapier (2–3 Seiten) und Kurzpräsentation (10–15 Minuten) Es besteht die Möglichkeit, zusätzlich zum Seminar eine Seminararbeit/Bachelorarbeit (5 KP) zum Thema des Seminars zu verfassen. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |