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19023-01 - Übung: Musikalisches Sampling in der Geschichte und als Geschichte 3 KP

Semester Herbstsemester 2007
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Jeremy Llewellyn (jeremy.llewellyn@unibas.ch)
Simon Obert (simon.obert@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Jedes Sample ist ein Ausschnitt, der durch eben diese Ausschnitthaftigkeit zwar seines ursprünglichen Kontextes gelöst ist, aber dennoch darauf verweisen kann. Diese Verweisfähigkeit des Sample könnte man seine Geschichtlichkeit nennen, weil im Sampling, egal wie jung die Vorlage auch sein mag, auf ein in der Zeit zurückliegendes Objekt zurückgegriffen. Ein Sample transportiert demzufolge nicht nur sich selbst, seine eigene Klanglichkeit, sondern auch, zumindest abstrakt, Geschichtlichkeit, die sich – bei entsprechendem Wissen – zu konkretisieren vermag. Des weiteren wird das Sample in einen neuen Kontext eingefügt, wo es bestimmte Funktionen ausübt. Die Interaktion, die dabei zwischen dem Sample und seinem neuen Kontext entsteht, ist schliesslich seine eigentliche Bestimmung: Der neue Kontext wird durch das Sample mitbestimmt, wie auch dieses durch jenen verändert wird. Das Sample erfährt eine Umformung, die letztlich eine Neubestimmung ist.
Fasst man den Horizont derart breit, wird schnell klar, dass jenes Phänomen, das aufgrund von jüngster technologischer Verfügbarkeit und Verarbeitung Sampling genannt wird, so jung nicht ist. Vielmehr muss man konstatieren, dass zu jeder Zeit gesamplet wurde, und jeder Zeit standen dabei andere Mittel zur Verfügung. Aber die Grundstruktur des Sampling – Vorlage => Ausschnitt => Einfügen => Neubestimmung – ist dabei immer die gleiche.
Solchen Fragen nachzuspüren und in unterschiedlichen Kontexten (historisch, technologisch, ästhetisch …) zu verorten, soll Aufgabe der Übung sein. Stichworte und Musiker mit ihren Stücken, die dabei zur Sprache kommen können, sind: Moby, mittelalterliche Sequenz, Plunderphonics, mittelalterliche Motette, James Brown, Isorhythmie, Charles Ives. Diese sind als erste Vorschläge gedacht, wobei die Übung offen ist für die Wünsche der TeilnehmerInnen.

Literatur Literaturhinweis: David Hesmondhalgh, „Digital Sampling and Cultural Inequality“, in: Social Legal Studies 15 (2006), S. 53-75.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Weitere Lehrveranstaltungen Musikwissenschaft (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Der Leistungsnachweis erfolgt begleitend zur Lehrveranstaltung durch regelmässige Aufgaben und Referate.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Musikwissenschaftliches Institut

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