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19362-01 - Proseminar: Interpretation und Rezeptionsgeschichte: Vertonungen von Heine und Hölderlin (PS II) 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2008
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Boris Previsic (boris.previsic@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Noch immer beansprucht die Musikwissenschaft weitgehend für sich die Interpretation von Vertonungen, obwohl sie über das Aufzeigen von innermusikalischen Zusammenhängen kaum hinauskommt. Hier ist die Literaturwissenschaft gefordert, da Vertonungen letztlich sehr genaue Folien für die literarische Gedichtinterpretation abgeben. So können bereits in der Textauswahl und dann in der Makro- und Mikroanalyse neue werkimmanente und intertextuelle Zusammenhänge aufgedeckt werden. Zudem wird es möglich, im Überblick rezeptionsgeschichtliche Aspekte in Bezug auf die vertonten Autoren herauszuarbeiten. Dies soll exemplarisch an Heine und Hölderlin durchexerziert werden, da ihre Rezeption unterschiedlicher nicht ausfallen könnte: Während kein anderer Autor neben Goethe zeit seines Lebens so oft vertont wurde wie Heine, so erobert sich Hölderlin – abgesehen von Brahms’ Schicksalslied – erst in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts die Musikdomäne. Eine zeitgenössische Komposition ohne Hölderlin-Anspielung ist inzwischen schwierig zu finden... Heine wirkt dagegen antiquiert – was er nicht sein müsste. Gerade Vertonungen zeigen Paradigmenwechsel in der Rezeption am deutlichsten auf: So kommt es vom romantisch-lyrischen zum tragisch-politischen Heine und vom Hölderlin der Parataxe zu demjenigen der Adoneus-Klage. Musiktheoretische Vorkenntnis wird nicht vorausgesetzt, Offenheit, sich auf Musik einzulassen und sie im Hinblick auf die Gedichtinterpretation fruchtbar zu machen, jedoch schon.
Lernziele Gedichtinterpretation auf makro- und mikroformaler Ebene, Sensibilität für anderes Medium (Musik), Einblick in die Rezeptionsgeschichte
Literatur Sämtliche Gedichte von Friedrich Hölderlin und Heinrich Heine; empfohlene
erschwingliche Ausgaben: Friedrich Hölderlin: Sämtliche Gedichte. Text und Kommentar. Hg. von Jochen Schmidt. Deutscher Klassiker Verlag; Heinrich Heine: Sämtliche Gedichte. Kommentierte Ausgabe. Hg. von Bernd Kortländer. Reclam.
Bemerkungen Maximale Studierendenzahl: 22
Literatur vor 1850

 

Teilnahmebedingungen PSI Einführung in die neuere deutsche Literaturwissenschaft
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über ISIS erforderlich
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Compléments de connaissance en histoire, culture et societé (Master Studiengang: Etudes françaises et francophones)
Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Kurzer Vortrag zu einer Gedichtvertonung; dazu erweitert oder über etwas anderes Proseminararbeit
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Deutsches Seminar

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