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20589-01 - Vorlesung: Weltreligionen: Von den Religionen der Welt zur Welt der Religionen 2 KP

Semester Herbstsemester 2008
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Jürgen Mohn (juergen.mohn@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die einstündige Vorlesung gibt einen historischen und geographischen Kurzüberblick zu den sogenannten Weltreligionen. Religionen allgemein konstituieren Lebens- und Vorstellungswelten. Als mehr oder weniger geschlossene Vorstellungswelten waren Religionen in historischer Perspektive zugleich dafür zuständig, den Gruppen und Gemeinschaften, die ihre soziale Basis bildeten, eine lebbare Welt zu strukturieren. Vor den Weltreligionen, die über die einzelnen sozialen Gruppenbindungen hinweg eine ‚Heilsbotschaft‘ beanspruchten, gab es Religionsausprägungen, die deutlicher an die vorgegebene Sozialstruktur rückgebunden waren. Daher nannte man sie früher im Gegensatz zu den Weltreligionen auch ‚Volksreligionen‘. Religionen hatten und haben als Weltreligionen aber auch eine soziale Weltbildfunktion: sie entwerfen ein zusammenhängendes Bild der Welt, das diese Welt für die der Heilsgemeinschaft zugehörigen ‚Gläubigen‘ zu einer überschaubaren, vertrauten und lebbaren Welt werden lässt. Solche transsozialen Gebilde namens Weltreligionen traten zunehmend in den unterschiedlichen Gebieten der Welt auf. Einige Autoren wie der Soziologe S. N. Eisenstadt nennen zurückgehend auf den Philosophen Karl Jaspers diese Phase des Auftretens von Weltreligionen eine ‚Achsenzeit‘ der Weltgeschichte. Es gab zuvor eine deutliche Pluralität an unterschiedlichen religiösen Weltverständnissen, die sich beispielsweise in der Symbolik der vielen Götter manifestiert. In der geographisch gesehen einen und zunehmend ‚ökumenischen‘ Welt der Großreiche und der sich ‚globalisierenden‘ Welt ändert sich das. Allmählich haben die Religionen den Anspruch erhoben, dass ihr Heilsanspruch - und damit ihre Religion - und insofern ihre Sicht der Welt die einzig ‚wahre‘ sei. So wurde allmählich aus einer Welt der vielen, nebeneinander bestehenden Religionen eine Welt, auf die einige Religionen gerade angesichts der Vielfalt der ‚anderen‘ Religionen einen absoluten ‚Weltgeltungsanspruch‘ erhoben. Diese ‚neuen‘ Religionen wurden - und können weiterhin ‚heuristisch‘ - als Weltreligionen bezeichnet werden. Neuere Herausforderungen stellen in der zeitgenössischen Religionsgeschichte die ‚säkularen‘ und ‚privatisierten‘ Heilsangebote dar. Die Absolutheitsansprüche der klassischen Weltreligionen - wie des Buddhismus, des Christentums und des Islams - sind also in eine neue Phase der Auseinandersetzung mit der ‚einen‘ Welt getreten. Und es ist die Frage, ob diese Situation zu einem Zeitalter des Dialogs oder des Ausgleichs, so der Philosoph und Wissenssoziologe Max Scheler, wird…
Lernziele Vor diesem skizzierten Hintergrund wird die Vorlesung die Grundgedanken und hauptsächlichen Vermittlungsmedien wie Schrift, Bild und Ritual der abrahamitischen, der in Indien und in China entstanden Weltreligionen genauso behandeln wie die Frage nach den kontrastiven anderen Formen von Religion (Volksreligionen, Individualreligionen und Zivilreligionen). Die Vorlesung dient als Kurzüberblick zur Religionsgeschichte aus religionswissenschaftlicher Sicht.
Literatur Wird während der Vorlesung bekannt gegeben. Als neuere religionswissenschaftliche Einführung zur Anschaffung empfiehlt sich:
Hutter, Manfred: Die Weltreligionen, München: C.H. Beck 2005 (Beck’sche Reihe Wissen)

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Compléments de connaissance en histoire, culture et societé (Master Studiengang: Etudes françaises et francophones)
Modul Einführung Religionswissenschaft (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul Sachthematische Fragestellungen der Ethnologie (Bachelor Studienfach: Ethnologie)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Theologie

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