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10344-01 - Vorlesung: Kulturgeschichte des Alt- und Mittelpaläolithikums 2 KP

Semester Herbstsemester 2008
Angebotsmuster Jedes 2. Herbstsem.
Dozierende Jean-Marie Le Tensorer (jean-marie.letensorer@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt - Das Frühpaläolithikum (Zeit des Homo habilis) beginnt mit dem Auftreten des Menschen in Europa (um 2,4 Mio. Jahre). Es umfasst die ältesten Kulturen, die durch grobretuschierte Abschläge und behauene Gerölle charakterisiert sind (Geröll-Kultur oder "Pebble Culture"). Die ältesten bis jetzt bekannten menschlichen Spuren befinden sich in Ost- und Mitteleuropa (Gebiet Schwarzes Meer, Mähren, Kroatien) sowie in Italien, Südfrankreich oder Südspanien. Die allerersten geschlagenen Gerölle liegen mehr als 2 Millionen Jahre zurück. Vor ungefähr 1 Mio. Jahre trat der Mensch entlang der mediterranen und adriatischen Küste wie auch in den grossen Becken von Rhone, Rhein und Donau auf. In den meisten Fällen handelt es sich um Freilandstationen in der Nähe einer Wasserstelle: vor allem an Fluss- oder Seeufern.
- Das Altpaläolithikum (ca. 800’000 - 300’000 Jh., Zeit des Homo erectus) entspricht den Kulturen mit Faustkeilen (Acheuléen) und ohne Faustkeile (Clactonien, Tayacien). Während dieser Periode stellt die Nutzung des Feuers vor etwa 400’000 Jahren einen wesentlichen Entwicklungsschritt dar.
- Das Frühmittelpaläolithikum oder Mittelpaläolithikum I (ca. 300'000 - 130'000 Jh., Zeit der Präneandertaler) ist durch eine neue Steinbearbeitungstechnik (die Levalloistechnik) charakterisiert. Dabei wird die Form des Abschlags bereits durch die Zuformung (Präparation) des Kerns vorbereitet. Die Kulturen sind immer noch in 2 wesentliche Gruppen geteilt : mit Faustkeilen (vor allem Spätacheuléen) und ohne Faustkeile (v. a. Prämoustérien).Das Spätmittelpaläolithikum (ca. 130'000 – 40'000 Jh, Zeit der Neandertaler) Das Mittelpaläolithikum II oder Spätmittelpaläolithikum entspricht der Abschalgskulturen mit Levallois-Technik (Moustérien, Micoquien). Zur dieser Zeit gehören auch die ersten Bestattungen.
- Die Entwicklung der paläolithischen Kulturen wird im Rahmen der Umwelt (Klima, Vegetation, Fauna) diskutiert. Die wichtigsten Fundstellen Europas werden berücksichtigt.
Lernziele siehe Inhalt
Literatur Bonifay E. et Vandermeersch B., (1991): Les Premiers Européens. Editions du Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, Paris.
Bordes F. (1984): Leçons sur le Paléolithique, Paris.
Bosinski, G. (1996) Les origines de l’homme en Europe et en Asie, Paris, éd. Errance.
Fiedler, L. (Hrsg. 1997): Archäologie der ältesten Kultur in Deutschland - Ein Sammelwerk zum älteren Paläolithikum, der Zeit des Homo erectus und des frühen Neandertalers. Mat. z. Vor. und Frühgeschichte von Hessen, Bd. 18, Wiesbaden.
Herrmann, J. und Ullrich, H. (Hrsg. 1991): Menschwerdung - Millionen Jahre Menschheitsentwicklung - natur- und geisteswissenschaftliche Ergebnisse. Akademie Verlag Berlin 780 S.
Le Tensorer J.-M. (wissenschaftliche Leitung) (1993): SPM I, Die Schweiz vom Paläolithikum bis zum frühen Mittelalter : Bd I : Paläolithikum und Mesolithikum. Verlag SGUF, Basel.
Le Tensorer J.-M. (1998): Le Paléolithique en Suisse. Editions Jérôme Millon, Grenoble.
Lumley H. de (Hrsg. 2000): Les premiers habitants de l’Europe, Résumé des communications. Colloque de Tautavel 10-15 avril 2000.
Lumley-Woodyear M.-A. (1973) Anténéandertaliens et Néandertaliens du bassin méditerranéen européen. Etudes quaternaires, mémoire 2, Editions du Laboratoire de Paléontologie Humaine et de Préhistoire, Université de Provence, Marseille.
Mania D. (1998) : Die ersten Menschen in Europa. Archäologie in Deutschland, Sonderheft 1998, Stuttgart, Theiss Verlag.
Müller-Beck H. & Albrecht G., 1987. Die Anfänge der Kunst vor 30000 Jahren. Stuttgart.
Otte M. (Hrsg 1988-1989) L’Homme de Neandertal, 7 Bände. Acte du colloque international de Liège (4-7 décembre 1986) Liège, ERAUL.
Roebroeks W. und Van Kolfschoten T. (Hrsg. 1995) : The earliest occupation of Europe. Proceedings of the European Science Foundation Workshop at Tautavel (France), 1993. University of Leiden.
Trinkaus E. u. Shipman P. (1996) Les Hommes de Neandertal. Paris, Le Seuil.
Weblink http://ipna.unibas.ch/studium/studium.ht

 

Anmeldung zur Lehrveranstaltung Einschreibelisten am IPNA, 5. Stock (Anschlagbrett)
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Epochenvertiefung (Master Studienfach: Ur- und Frühgeschichte und Provinzialrömische Archäologie)
Modul Prähistorische Archäologie (Bachelor Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie) (Pflicht)
Modul Steinzeitarchäologie (Bachelor Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie (Studienbeginn vor 01.08.2007)) (Pflicht)
Modul Urgeschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft)
Modul Urgeschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung PNA-Studiernede, die nach alter Studienordnung (bis HS 06/07) studieren: Mündliche Prüfung, Bestandteil der 45-min. mündlichen Prüfung der Module a + b des Aufbaustudiums in Prähistorischer und Naturwissenschaftlicher Archäologie.
Alle anderen Studierenden werden mit einer schriftlichen Klausur geprüft.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, studiendekanat-philnat@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Institut für Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie (IPNA)

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