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20733-01 - Seminar: Der Weg zum Staat Israel, 1880-1948 3 KP

Semester Herbstsemester 2008
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Jacques Picard (jacques.picard@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Geschichte des Zionismus (der nationalen jüdischen Bewegung) und der Aufschwung der jüdischen Gemeinschaft im osmanischen und britischen Palästina sind mit den historischen Ereignissen und Entwicklungen in Europa und in Russland eng verknüpft. Will man den Weg zum Staat Israel und – nach dessen Gründung (1948, vor 60 Jahren) – auch die Geschichte des neuen Staates verstehen, hat man arabische, türkische, britische, französische, osteuropäische oder russische Interessen auf den Karten der Politik für eine Analyse des langen Weges seit 1880 zu berücksichtigen. Im Weiteren sind der Zionismus und die politische Formierung dieser Bewegung im Kontext der Geschichte des Antisemitismus in europäischen Gesellschaften und später der nationalsozialistischen Judenpolitik und des Holocausts zu situieren. Ebenso stellt aber das zionistische Ideal eine eigenständige Variante der im 19. Jahrhundert erfundenen Ideologie der Nationalstaaten dar, was eine wissenschaftliche Betrachtung entlang der Theorien über das nation-building erforderlich macht. Für viele Juden in Europa und Russland war der Zionismus eine zeitgenössische Antwort auf die sozialen Krisen und die Suche nach einer neuen kulturellen Identität, und er beflügelte so die Imaginationen der lokalen jüdischen Gemeinschaften. Im britischen Palästina bahnte sich gleichzeitig eine visionäre Modernisierung der Infrastrukturen und des Lebensstils im Land an, was wiederum von Revolten und Konflikten mit der arabischen Bevölkerung begleitet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur völkerrechtlich massgebenden Teilung des Landes durch die UNO, nachdem bereits in den 1920er Jahren die europäischen Mandatsmächte im Nahen Osten Teilungspläne vorgelegt und bereits neue Staaten wie den Libanon und Jordanien formiert hatten. Die Gründung des Staates Israel von 1948 ist mit Kriegen und vielschichtigen Folgen verbunden, um die bis heute gerungen wird.
Literatur Michael Brenner, Geschichte des Zionismus, 2002; Tom Segev, Es war einmal in Palästina, Juden und Araber vor der Staatsgründung, 2007. Weitere Titel: Amnon Rubinstein, Geschichte des Zionismus, 2002; Gideon Shimoni, The Zionist Ideology, 1997; Heiko Haumann (Hg), Der Traum von Israel, 1998; Idith Zertal, From Catastrophe to Power, Holocaust Survivors and the Emergence of Israel, 1998; Schlomo Ben-Ami, Scars of War, Wounds of Peace, 2005; Philipp Theison, Die Urbarkeit der Zeichen, Zionismus und Literatur, 2005.

 

Teilnahmebedingungen Bestandener Einführungskurs "Jüdische Studien" oder nach Absprache mit den Dozierenden.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Aufbaumodul Neuere und Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul Geschichte, Gesellschaft und Politik (Master Studienfach: Jüdische Studien)
Modul Methoden und Diskurse historischer Forschung (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Neuere und Neueste Geschichte (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Vertiefung Geschichte und Gesellschaft (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Aktive Teilnahme, Referat, Essay oder Übungsaufgaben etc. Die Dozierenden geben die Art des Leistungsnachweises zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Jüdische Studien

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