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21623-01 - Übung: Religiöse Grenzen und die Grenzen der Religion (Leuenbergtagung) 2 KP

Semester Frühjahrsemester 2009
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Stephanie Gripentrog (stephanie.gripentrog@unibas.ch)
Anja Kirsch (anja.kirsch@unibas.ch)
Jürgen Mohn (juergen.mohn@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die „Leuenbergtagung“ der Theologischen Fakultät findet jedes Jahr statt und wird immer von einem anderen Fachbereich der Fakultät ausgerichtet. Diesmal trägt das Fach Religionswissenschaft und das im letzten Jahr neu gegründete bifakultäre Departement Religionswissenschaft in Kooperation mit dem Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik die Fakultätstagung aus.
„Religiöse Grenzen“ sind vielfältig und konstitutiv für die Religion allgemein wie auch für die einzelnen Religionen. Ohne Grenzen der Religion(en) bestimmen zu können, gäbe es keine Rede von der Religion. Denn die Rede von Religion schliesst immer das aus, was nicht Religion bzw. die eigene Religion ist. Und da genau beginnt schon das Problem: Wo sind die Grenzen der Religion, der Religionen bzw. des Religiösen in der Gesellschaft und der Kultur auszumachen? Sind Religionen überhaupt einzugrenzen, in Grenzen zu stecken? „Ja“, denn Religionen ziehen selbst ihre Grenzen und stiften hierdurch Identität, ihre eigene ‚religiöse’ Identität zumindest. Aber auch: „Nein“, denn Religionen überwinden Grenzen und verbreiten sich quer zu kulturellen und nationalen Grenzziehungen. Religionen haben es manchmal sogar mit dem Grenzenlosen, dem Ganz Anderen und dem Unendlichen zu tun. Religionen sprengen auch die Grenzen des dem Menschen Möglichen, des sinnlich Wahrnehmbaren und Erfahrbaren; sie verweisen paradox in eine Dimension hinein, die die absolute Grenze selbst noch übersteigt. Sie reissen dann noch die letzte denkbare Grenze ein und holen das Jenseitige in die immanenten Grenzen des Weltlichen hinein.
Durch religiöse Grenzen werden aber auch weitere kulturelle und gesellschaftliche Grenzen bestimmt: die Grenzen zur Politik, zur Wirtschaft, zur Kunst, zur Wissenschaft. Und die Grenzen verlaufen zwischen den positiven Religionen: diese grenzen sich voneinander ab. Aber sie nähern sich auch immer wieder an, versuchen zu vereinheitlichen, indem sie dominieren, inklusivieren, synkretisieren, dialogisieren. Aber an den Grenzen geht es auch blutig und heiss her und sie können vereisen und erstarren, wenn sich der kleine religiöse Grenzverkehr in Grenzstreitigkeiten und Religionskriegen äussert.
Religion ist also ein ambivalentes Grenzphänomen: Religionen setzen und überwinden bestehende Grenzen. Religionen inklusivieren die Menschen und schliessen zugleich alle diejenigen aus, die sich dem nicht fügen. Religionen exkludieren bis hin zur „Verteufelung“ und Auslöschung des ihnen Inkompatiblen. Und Religionen wollen versöhnen, Grenzen im Dialog überwinden.
Mit einem Wort: die Grenzthematik führt mitten in das Gebiet der Religion hinein. Und dem wollen wir aus verschiedenen Grenzperspektiven, von aussen und von innen, nachgehen: 1. den Grenzen zwischen den Religionen, 2. den Grenzziehungen, die die Religionen einsetzen (Körpergrenzen und Ästhetisierung der Grenzen) und 3. den Grenzen zwischen den gesellschaftlich-kulturellen Bereichen, die als ‚nichtreligiös’ angesehen werden: die Grenzen zur Wirtschaft, zur Wissenschaft und zur Politik.
Literatur Liste und ausgewählte Aufsätze zu den Themenbereichen bzw. Vorträgen in einem Handapparat und im Internet (www.religionswissenschaft.com).
Bemerkungen Um die KP zu erhalten, ist es unbedingt notwenig, sich rechtzeitig in MOnA einzuschreiben. Eine schriftliche Anmeldung bei der Theologischen Fakultät erfolgt während des Semesters.
Liz: Modul I / 2 CP

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Transformationsprozesse und Religionstheorie (Bachelorstudium an der Philosophisch-Historischen Fakultät)
Modul Transformationsprozesse und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Hinweise zur Leistungsüberprüfung BTh/MTh/Liz: aktive Teilnahme, Einzelleistungsüberprüfung
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Theologische Fakultät, studiendekanat-theol@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Theologie

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