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Semester | Frühjahrsemester 2009 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | |
Inhalt | Glarean poeta laureatus, Humanist und streitbarer katholischer Musiktheoretiker gehört zweifelsohne zu den wichtigsten Figuren des 16. Jahrhunderts und vertritt wie kaum ein anderer auch in der Musik einen dezidiert humanistischen Ansatz. In regem geistigen Austausch mit seinem Lehrer Erasmus von Rotterdam wirkte er an den Universitäten Basel und Fribourg. Für die Musikgeschichte ist sein Dodekachordon (erschienen 1547) und die in ihm entfaltete Lehre der zwölf (statt bislang acht) Modi von besonderem Interesse. Daran angeschlossen sind Überlegungen zur einstimmigen Musikpraxis, in denen Glarean den Ende des 15. Jahrhunderts in Italien wiederbelebten antiken Odenvortrag mit der christlichen Tradition des Choralgesangs zu verschmelzen suchte, sowie zum polyphonen Komponieren seiner Zeit. Das Dodekachordon ist daher Mittel- und Ausgangspunkt der Übung: Aufgrund der dort zu findenden Themen und Argumentationsweisen sollen die generellen Begründungszusammenhänge einer humanistischen Musikvorstellung ebenso erschlossen werden wie die Debatten zur Choralreform im 15. und 16. Jahrhundert. Weitere zentrale Aspekte sind die Konstitution des Tonsystems, die Ansätze zu einer Geschichtsschreibung und Ästhetik der mehrstimmigen Musik sowie die Bemühungen um einen analytischen Zugang zur Musik. Aber auch die Musikgeschichte Basels und Fribourgs soll nicht zu kurz kommen. Neben intensiver gemeinsamer Textlektüre sind Übertragungsübungen, kürzere Referate und vielleicht auch einmal das gemeinsame Singen einer Horazischen Ode geplant. |
Literatur | Glareans Dodekachordon ist als Faksimileausgabe (Hildesheim: Olms 1969) sowie online im Thesaurus musicarum latinarum (http://www.chmtl.indiana.edu/tml/start.html) zugänglich. Ferner existiert eine deutsche Übersetzung (hrsg. von Peter Bohn. Leipzig 1888). Als Sekundärliteratur sei neben dem MGG-Artikel v.a. auf den Band Heinrich Glarean oder: Die Rettung der Musik aus dem Geist der Antike? Hrsg. von Nicole Schwindt. Kassel 2006, verwiesen. Dort finden sich zahlreiche weitere Literaturhinweise. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Historischer Bereich II (1450-1600) (Master Studienfach: Musikwissenschaft) Modul Historischer Bereich II (ca. 1450-ca.1600) (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Musikwissenschaftliches Institut |