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Semester | Frühjahrsemester 2010 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Ilja Johannes Karenovics (ilja.karenovics@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | In einem berühmten Fragment des vorsokratischen Philosophen Heraklit (~520 v. Chr. ~460 v. Chr.) heisst es: "Krieg ist aller Dinge Vater, aller Dinge König. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien." Damit wird der Krieg bereits am Anfang der europäischen Kulturgeschichte als Bestandteil der conditio humana aufge-fasst, auch wenn der Kampf (pólemos) hier in erster Linie metaphorisch nämlich als Widerstreit, Gegensatz aufzufassen ist. Der mit Gewalt ausgetragene Konflikt zwischen Kollektiven (als Krieg oder Bürgerkrieg, Angriffs-, Verteidigungs- oder Unabhängigkeitskrieg, als Kalter Krieg oder gar «Heiliger Krieg»), der mit Tod und Vernichtung einhergeht, gehört als extreme gesell-schaftliche Ur- und Grunderfahrung wie etwa auch die Liebe zu den grossen Themen der Lite-ratur. So allgegenwärtig wie in der Weltgeschichte ist er auch in der Literaturgeschichte. Der Ge-genbegriff des Krieges, der Friede, wird dabei meist nur ex negativo (als Ende oder Abwesenheit des Krieges) greifbar. Daran, wie die Literatur ihn in verschiedenen Zeiten gestaltet, lassen sich nicht nur historische Veränderungen im gesellschaftlichen oder individuellen Erleben des Krieges und des Umgangs mit ihm ablesen, sondern auch die Möglichkeiten der Literatur überhaupt diskutieren. In diesem Kurs werden wir ausgewählte Werke der russischen, tschechischen und kroatisch-serbischen Literatur ganz oder auszugsweise behandeln und durch ein interpretierendes close rea-ding die je spezifische Gestaltung des Themas in ihnen analysieren, wobei wir auch die im Einfüh-rungs-Proseminar erworbenen Kenntnisse praktisch erproben können. Die Spannbreite der Texte reicht vom «Igorlied», dem berühmtesten Denkmal der altrussischen Literatur, über das titelge-bende Meisterwerk Tolstojs bis zu Erzählungen aus dem keine zwei Jahrzehnte zurückliegenden Balkankonflikt. In den begleitenden Referaten sollen nicht nur die Texte und ihre Autoren näher vorgestellt und diskutiert werden, sondern auch theoretische Überlegungen zum Thema. |
Literatur | Alle besprochenen Texte liegen auch in deutschsprachigen Übersetzungen vor. |
Teilnahmebedingungen | Erfolgreich absolviertes Proseminar Einführung in die Literaturwissenschaft. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | erforderlich unter www.isis.unibas.ch |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Slavische Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen) Modul Slavische Literaturwissenschaft (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Slavisches Seminar |