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23959-01 - Seminar: Vom Pronatalismus zur Überbevölkerung: Bevölkerungspolitik im 20. Jahrhundert im europäischen Vergleich 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2010
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Martin Lengwiler (martin.lengwiler@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Das Seminar beschäftigt sich mit dem Wandel der bevölkerungspolitischen Debatten im europäischen 20. Jahrhundert. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts gründete der demographische Diskurs auf einem doppelten Motiv. Einerseits sollte eine pronatalistische Familienpolitik den fallenden Geburtenraten Einhalt gebieten, andererseits wurden aus Sorge um die "Qualität" der Bevölkerung eugenische Praktiken eingefordert. Eugenik und Pronatalismus waren gesamteuropäische Phänomene, die sich je nach politischem und konfessionellem Umfeld - vom faschistischen Italien über NS-Deutschland bis zum sozialdemokratischen Schweden - in unterschiedlichen politischen Programmen manifestierten. Nach dem zweiten Weltkrieg verloren aktiv-intervenierende bevölkerungspolitische Programme in vielen Ländern zunächst an Bedeutung. Der Fokus demographischer Debatten verschob sich zunächst auf die Entwicklungsländer. Hier dominierten Übervölkerungsszenarien - mit vermeintlichen Konsequenzen auch für Europa. In jüngster Zeit erlebte die Bevölkerungspolitik in verschiedenen Staaten eine Renaissance, wenn auch mit unterschiedlichen Akzenten. Während in geburtenschwachen Ländern pronatalistische Programme wieder aufgefrischt werden, akzentuieren sich in Staaten mit grosser Zuwanderung die Forderungen nach Grenzen des demographischen Wachstums. Das Seminar behandelt einerseits die grossen Entwicklungslinien der demographischen Debatten und untersucht andererseits - etwa im Rahmen quellenorientierter Seminararbeiten zu schweizerischen Themen - die konkrete Umsetzung bevölkerungspolitischer Programme.
Literatur Wecker, Regina et al. (Hg.), Wie nationalsozialistisch ist die Eugenik? Internationale Debatte zur Geschichte der Eugenik im 20. Jahrhundert, Wien: Böhlau, 2009.
Connelly, Matthew: Fatal Misconception. The Struggle to Control World Population, Cambridge MA: Harvard University Press, 2008.
Vogel, Jakob, Hartmann, Heinrich (Hg.): "Prognosen": Zukunftswissen und Expertise in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, Frankfurt/M.: Campus, 2009.
Bemerkungen - Zielgruppe: Fortgeschrittene Bachelor- und Lizentiatsstudierende sowie Masterstudierende der Geschichte.
- Vertiefungsschwerpunkt Zeitgeschichte

 

Teilnahmebedingungen Abgeschlossene Grund- oder Proseminarstufe Geschichte. Anmeldung über www.isis.unibas.ch ist obligatorisch.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung über www.isis.unibas.ch ist obligatorisch.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien Online-Angebot fakultativ

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Aufbaumodul Neuere und Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul Ereignisse, Prozesse, Zusammenhänge (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Kommunikation und Vermittlung historischer Erkenntnisse (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Methoden und Diskurse historischer Forschung (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Neuere und Neueste Geschichte (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Spezialkompetenzen Europa (Master European Studies)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Leistungsüberprüfung: Aktive Teilnahme.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Historisches Seminar

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