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52105-01 - Seminar: Zwischen Selbstermächtigung und Fremdbestimmung. Kulturwissenschaftliche Dimensionen von Eigenaktivität 3 KP

Semester Herbstsemester 2018
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Eberhard Wolff (eberhard.wolff@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Heute führen immer mehr Menschen Tätigkeiten selbst aus, die sie früher dafür ausgebildeten Profis überlassen hätten, egal ob es um das Veröffentlichen eines Buchs, das Messen des Blutzuckers, das Reparieren ihres Velos oder das Anbauen von Gemüse geht. Welche gesellschaftlichen und kulturellen Triebkräfte stecken hinter diesem Prozess? Ist es eine Kultur der Selbstbestimmung und ein Protest gegen Fremdbestimmung durch Politik und Ökonomie oder ist die Eigenaktivität selbst ein Phänomen des Fremdbestimmtseins, bei dem das Individuum zu immer mehr Eigenverantwortlichkeit gezwungen wird? Idealtypisch stehen hier zwei kulturwissenschaftliche Erklärungsmodelle gegenüber: Das eine ist die widerständig-autonome Idee, die hinter aktuellen Bewegungen des "Do-It-Yourself" (DIY) steht. Das andere die gesellschaftliche Anforderung an die Menschen, immer mehr (neoliberale) "Unternehmer ihrer selbst" zu werden.
Beim genauerem Hinsehen zeigt sich allerdings, dass es noch komplizierter ist. Wenn wir selber unsere Karriere, unsere Freizeit, unsere Beziehungen wie Unternehmer managen, nützen wir dann nicht auch eigene Gestaltungsräume? Auf der anderen Seite kann das "IKEA-DIY" gerade Ausdruck einer entindividualisierten, fremdgeführten Massenkultur sein. Oft entsprang und entspringt Eigenaktivität auch einer Ökonomie des Mangels. Im kommunistischen Osteuropa waren das Heimwerken und Basteln gleichzeitig Teil staatlicher Lenkungs-Kampagnen der Knappheit wie auch Ausdruck subversiven Protests. Vor allem Digitalisierungsprozesse ermöglichen das Selber-Machen bis hin zum Hacken. Sie zwingen uns aber gleichzeitig auch, Dinge selbst zu tun, die früher für uns erledigt wurden.
Lernziele Das Üben kulturwissenschaftlicher Perspektiven auf ein aktuelles und historisch bedeutsames Alltagsphänomen sowie die Fähigkeit zum Erkennen von Selbstermächtigung und Fremdbestimmung und der Spannung bzw. Wechselwirkungen zwischen beiden.

 

Teilnahmebedingungen Grundstudium abgeschlossen.
Die Teilnehmerzahl ist aus Gründen der Qualitätssicherung der Lehre auf 25 beschränkt. Die Teilnehmenden werden nach Fachrichtung, Studiengang und in der Reihenfolge ihrer Anmeldung auf die Liste gesetzt. Wer im Rahmen von Auslandaufenthalten und von Austauschprogrammen in Basel studiert wird unabhängig vom Listenplatz immer aufgenommen.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Lehrveranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerzahl können ab 01.08.2018 bis 01.09.2018 über MOnA belegt werden.
Die Zuteilung erfolgt durch die Dozierenden. Bis 10.09.2018 erhalten alle definitiv aufgenommenen Studierenden eine Bestätigungsmail des Dozierenden. Wer an der ersten Sitzung einer Veranstaltung dennoch unentschuldigt fehlt, wird von der Liste gestrichen.
In der ersten Sitzung einer Veranstaltung oder per Mail in der Woche der ersten Sitzung erfahren Studierende auf einer Warteposition, ob sie doch teilnehmen können.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul "Research Lab" Kulturanthropologie (Master Studienfach: Kulturanthropologie)
Modul: Methoden und Felder der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Lehrveranstaltungsbegleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie

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