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Semester | Frühjahrsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Philipp Casula (ph.casula@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die russische Aussenpolitik - besonders jene im Nahen Osten - ist in jüngster Zeit wieder in das Zentrum weltweiter Aufmerksamkeit geraten. Spätestens seit der Annexion der Krim 2014 und dem Eingreifen im Syrien-Konflikt 2015 wird das aussenpolitische Handeln Moskaus mit militärischer Aggression und Expansion assoziiert. All jene, die Russland schon immer neo-imperiale Ambitionen unterstellt haben, sehen sich bestätigt. Das Seminar möchte diese Lesart aus der Perspektive der politischen Soziologie verschieben und alternative Interpretationen erarbeiten. Insbesondere die Idee der «Soft power» soll als heuristisches Werkzeug genutzt werden, um anhand mehrerer Fallstudien aufzuzeigen, inwiefern russische Aussenpolitik jenseits der Projektion militärischer Macht, insbesondere im Nahe Osten, agiert. Dabei soll keineswegs unterstellt werden, «soft power», Kulturdiplomatie oder Kulturaustausch seien «benevolente» Formen der Machtausübung oder Wege zu einem besseren gegenseitigen Verständnis. Vielmehr soll das gesamte Repertoire an Machtinstrumenten sichtbar gemacht werden, dessen sich Russland bedient. Russlands Aussenbeziehungen sollen als Interaktion begriffen werden, sodass deutlich wird, inwiefern Russlands Politik in anderen Ländern auf fruchtbaren Boden fällt, auf welche Eigeninteressen sie stösst, inwiefern eine Komplizenschaft vorliegt und woran ein besseres wechselseitiges Verständnis trotzdem scheitert. Schliesslich möchte dieser Kurs herausarbeiten, welche gesellschaftlichen Akteure jenseits des russischen Staates an der Formung der Aussenpolitik beteiligt sind, gerade im Kontext des Nahe Ostens, zu dem Russland jahrhundertelange Verbindungen pflegt. |
Lernziele | Verständnis der historischen Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und dem Nahen Osten. Kenntnis der Machtformen und Akteure, die diese Beziehungen im Zeitverlauf geprägt haben. |
Literatur | Du Quenoy, Paul (2008) «The Russian Empire and Egypt, 1900-1915: A Case of Public Diplomacy», in Journal of World History 19 (2): 213-233. Fayet, Jean-François (2014) VOKS: le laboratoire helvétique. Chêne-Bourg: Georg. Heikal, Mohammed (1972) The Sphinx and the Commissar. The Rise and Fall of Soviet Influence in the Middle East. New York, Harper & Row, 56-75; 115-123. Malashenko, Aleksey (2013) Russia and the Arab Spring. Moscow: Carnegie. Primakov, Evgenij M. (2009) Russia and the Arabs: behind the scenes in the Middle East from the Cold War to the present. New York: Basic Books. Tsygankov, Andrey (2018): The Routledge Handbook on Russian Foreign Policy. London: Routledge. |
Teilnahmebedingungen | Keine. Russischkenntnisse von Vorteil, aber nicht notwendig. Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an der Diskussion. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Areas: Osteuropa (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Areas: Osteuropa (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Geschichte Russlands und der Sowjetunion (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte) Modul: Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen) Modul: Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Profil: Moderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Modul: Profil: Osteuropäische Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018)) Wahlbereich Bachelor Geschichte: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Geschichte) Wahlbereich Master Geschichte: Empfehlungen (Master Studienfach: Geschichte) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Regelmässige und aktive Teilnahme; die Lektüre der (mit einem * gekennzeichneten) Basistexte zu den jeweiligen Sitzungen wird vorausgesetzt. Beteiligung an einer Arbeitsgruppe (max. drei Personen): Referat (ca. 20 Minuten für die gesamte Arbeitsgruppe), einschl. Erstellung eines Handouts und Diskussionsleitung. Nicht alle Arbeitsgruppen-Mitglieder müssen vortragen, aber eine gemeinsame Ausarbeitung des Referats und des Thesenpapiers wird erwartet. Die ReferentInnen sollten in einem Sprechstundentermin das Referat vorbesprechen. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Slavistik |