Zurück
Semester | Herbstsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Maurits Heumann (maurits.heumann@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Verschwörungstheorien sind heute (wieder) in aller Munde. Fristeten sie seit den 1960er und 1970er Jahren ein subkulturelles Schattendasein, rücken sie spätestens mit dem Wahlerfolg Donald Trumps zurück ins Licht der Öffentlichkeit. Dabei können wir einen Form- und Funktionswandel von Verschwörungstheorien beobachten. Dieser hängt in vielen Aspekten mit einem Strukturwandel der Öffentlichkeit („Fragmentierung der Öffentlichkeit“) zusammen und ist insbesondere durch die medialen Bedingungen des Internetzeitalters und der Popkultur beeinflusst: In Echokammern und Filterblasen, auf Twitter, Facebook und Youtube, in Videobeiträgen, Memes und Tweets entwickeln sich (neue) Formen des konspirationistischen Denkens besonders gut und gewinnen so allmählich ihren zweifelhaften Einfluss auf die politische Kultur und Meinungsbildungsprozesse (zurück). (vgl. Butter 2018) Im Seminar untersuchen wir in explorativen Fallstudien digitale Strukturen, Objekte und Praxisformen, die bei der Entstehung und Verbreitung von Verschwörungstheorien im Internet eine wesentliche Rolle spielen und in Wechselwirkung mit gesellschaftspolitischen Entwicklungstendenzen stehen. Dafür werden wir in Gruppenarbeit einschlägige Verschwörungstheorien (z.B. „Klimawandel Lüge“, „Chemtrails“ und „Großer Austausch“) in verschiedenen (digitalen) Kontexten untersuchen. Konkret lernen die Studierenden im experimentellen Umgang mit digitalen Tools und Methoden u.a. Facebook-Netzwerke, Youtube-Kommentarspalten, Google-Suchergebnisse, Hyperlink-Netzwerke oder Wikipedia-Edits zu analysieren und im Hinblick auf eigene Forschungsfragen (kritisch) zu reflektieren (vgl. Rogers 2013). Darüber hinaus setzen wir uns mit aktueller Forschungsliteratur zu Verschwörungstheorien auseinander. |
Lernziele | Die Studierenden - sind in der Lage, das Aufkommen und Wirken von Verschwörungstheorien soziologisch nachzuvollziehen und im Hinblick auf die Probleme und Möglichkeiten der Sozialforschung und ihrer Methoden gesellschaftskritisch zu reflektieren, - sind in der Lage, mit digitalen Tools und Methoden zu experimentieren und diese in eigenen Miniforschungsprojekten zur Anwendung zu bringen, - kennen einschlägige Forschungsliteratur zu Verschwörungstheorien und sind in der Lage den Begriff kritisch zu reflektieren. |
Literatur | Butter, Michael (2018). «Nichts ist, wie es scheint». Über Verschwörungstheorien. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. Rogers, Richard (2013). Digital Methods. London: The MIT Press. http://blogs.cim.warwick.ac.uk/issuemapping/ |
Bemerkungen | Das Seminar ist auf dreißig TeilnehmerInnen beschränkt. Bei Überbelegungen werden Studierende der Soziologie und höherer Semester bevorzugt. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Erweiterung Gesellschaftswissenschaften B.A. (Bachelor Studienfach: Politikwissenschaft) Modul: Methoden der Nahoststudien und der Gesellschaftswissenschaften (Bachelor Studienfach: Nahoststudien) Modul: Methoden der Near & Middle Eastern Studies und der Gesellschaftswissenschaften (Master Studienfach: Near & Middle Eastern Studies) Modul: Methoden der Soziologie und der Gesellschaftswissenschaften (Bachelor Studienfach: Soziologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Die Studierenden sind dazu angehalten, die einführenden Seminartexte gründlich zu lesen und schriftlich zu kommentieren. Darüber hinaus werden sie in selbstständiger Gruppenarbeit Miniforschungsprojekte durchführen und abschließend einen Forschungsbericht verfassen. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Soziologie |