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Semester | Herbstsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Ulla Autenrieth (ulla.autenrieth@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Beschreibung Der Service public steht unter grossem Druck. Zwar wurde durch die klare Ablehnung der NoBillag-Vorlage erst einmal seine Abschaffung abgewendet, doch sind die Zeiten, in denen das Vorhalten eines öffentlich-rechtlichen Medienangebots als selbstverständliche Grundlage einer funktionierenden Demokratie als quasi unhinterfragbar galt, ebenso vorüber. Dies ist dabei kein spezifisch Schweizerisches Phänomen: Dänemark hat im Frühjahr 2018 die Rundfunkgebühr zu Gunsten einer auf Steuerzahlungen basierenden Finanzierung abgeschafft, verbunden mit einer Budgetkürzung um 20 Prozent. In Ländern wie Deutschland und Österreich mehren sich die Stimmen, die eine Abschaffung oder zumindest eine deutliche Reduzierung der öffentlich-rechtlichen Angebote fordern. Umfragen legen nahe, dass insbesondere die jüngere Generation bis ca. 35 Jahre kein grosses Interesse an den Angeboten des Service public zeigt. Die ZuschauerInnen-Zahlen nehmen gerade in dieser Altersgruppe kontinuierlich ab. Geht man von einem vergleichsweise starken Sozialisationseffekt in Bezug auf das Medienverhalten in der Jugend aus, so werden diese auch später kaum ihren Weg zu den öffentlich-rechtlichen Anbietern finden. Mit dem Wegsterben der älteren NutzerInnen stellt diese Entwicklung das System „Service public“ mittelfristig vor ein grosses Legitimationsproblem. Gerade die jüngeren ZuschauerInnen nutzen zwar so viele audio-visuelle Angebote wie noch nie, jedoch nicht aus dem Portfolio des SRF. Beliebt sind Online-Plattformen wie YouTube, Netflix, Instagram etc. mit den dort vorherrschenden Angeboten. Fokus und Vorgehen Ziel des Seminars ist es, dass die Teilnehmenden im Rahmen von Gruppendiskussionen die zentralen Einstellungen und Nutzungsstrategien der sog. jungen Zielgruppen erheben und auswerten sowie sich hierbei mit den Möglichkeiten und Limitationen der qualitativen Sozialforschung auseinandersetzen. Im Anschluss an einige theoretische Grundlagen zum gegenwärtigen Stand der Nutzung audiovisueller Medien in der Schweiz erarbeiten die Teilnehmenden geeignete methodische Instrumente (Diskussionsleitfaden/Ablaufplan) und führen in Teams von ca. 4-6 Personen eine eigene Diskussion durch (inklusive Rekrutierung der Teilnehmenden). Diese wird daraufhin unterstützt durch die Software MAXQDA transkribiert und Ausgewertet. Abschliessend verfassen die Teilnehmenden einen Fallbericht mit den zentralen Inhalten und Erkenntnissen aus ihrer Diskussion entlang deduktiv entwickelter Kategorien, welcher mit den jeweils anderen Fällen kontrastiert wird. Die Studierenden haben so die Gelegenheit einen empirischen Forschungsprozess zur durchleben und bekommen einen umfassenden Einblick in das Arbeitsfeld der Markt- und Medienforschung. Grundlage der Zusammenarbeit und Projektorganisation ist google drive. Die theoretischen Grundlagen werden nach den Prinzipien des flipped classrooms erarbeitet. Hierfür erhalten die Studierenden die notwendige Literatur für das Selbststudium. In den Präsenzzeiten werden darauf aufbauend die entsprechenden Instrumentarien erarbeitet und weiterentwickelt sowie organisatorische Fragen zur Durchführung der Erhebung geklärt. |
Lernziele | Die Studierenden können nach erfolgreichem Abschluss des Seminars: • sich selbständig mit ausgewählten Fragestellungen der angewandten Medien- und Marktforschung auseinandersetzen. • theoretische Behauptungen und Erklärungen auf ihren empirischen Gehalt hin überprüfen. • selbstständig kriterienbasiert Ergebnisberichte anfertigen. |
Literatur | – Kühn, Thomas, und Kay-Volker Koschel. Gruppendiskussionen : ein Praxis-Handbuch. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer VS, 2018. – Kühn, Thomas, und Kay-Volker Koschel Einführung in die Moderation von Gruppendiskussionen. 1. Auflage. Wiesbaden: Springer VS, 2018. - Lamnek, Siegfried (2005). Gruppendiskussion. Theorie und Praxis. 2., überab. und erw. Aufl. Weinheim : Beltz. - Schönhagen, Philomen & Wagner, Hans (2007). Die Gruppendiskussion. Erschliessung kollektiver Erfahrungsräume. Freiburg/Schweiz : Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Universität Freiburg. |
Bemerkungen | Das Seminar ist auf 20 Studierende beschränkt. |
Teilnahmebedingungen | Für MA-Studierende. Abgeschlossenes Basisstudium MKG. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Medienwissenschaft) Modul: Medien, Kommunikation, Gesellschaft MA (Master Studienfach: Medienwissenschaft) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Medienwissenschaft |