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Semester | Herbstsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Maja Naef (maja.naef@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Der südafrikanische Künstler William Kentridge (*1955) untersucht in seinen Arbeiten — Zeichnungen, Filmen und Installationen — verschiedene Prozeduren des Erinnerns und Vergessens. Stets reflektiert Kentridge darin die Operationen und Wirkungen technischer Medien. Daher lassen sich seine künstlerischen Interventionen auch medientheoretisch als Speicherung und Projektion, als Übertragung und Transformation beobachten. Kentridge thematisiert sowohl Praktiken des Aufzeichnens und, komplementär dazu, Verfahren des Löschens als Gewaltverhältnis. Zeichnen, Filmen, Projizieren, Installieren sind für ihn mediale Formen, die nicht umhin kommen, an der Macht zu partizipieren. Zugleich jedoch, und das ist das Faszinierende an seinem Werk, etabliert er in seinen Arbeiten ein Verhältnis von grosser physischer Intimität — zur Landschaft, zwischen Körpern, in Stimmen. Auf diese Weise schlagen sich Spuren der Macht und Spuren des Begehrens in seinem Werk gleichermassen nieder. Derzeit — bis Oktober 2019 — stellt das Kunstmuseum Basel eine umfassende Schau des Werks von William Kentridge aus. Unmittelbar entlang und in der Ausstellung untersucht das Seminar Kentridges künstlerische und medientechnische Verfahren, insbesondere im Hinblick auf dessen Auseinandersetzung mit künstlerischen Formen der Geschichtsschreibung. Im Zentrum der Seminardiskussion steht die Frage, inwiefern Kentridge dazu in seinen Arbeiten technische Dispositive, Kulturtechniken und Medien in Anschlag bringt, zum Beispiel gedruckte Formulare, anamorphotische Bildgebungsverfahren, Filmtechniken oder digital gerechnete Projektionen. |
Literatur | Einführend sind zum ersten Seminarblock zwei Texte vorzubereiten: - Walter Benjamin «Über den Begriff der Geschichte», in: ders.: Gesammelte Werke, hrsg. Von Hermann Schweppenhäuser und Rolf Tiedemann, Band I/2, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 690–708. (auch online); - Ute Holl, «Die Gewalt, ihre Doppelgänger und deren Schatten: William Kentridges Kunst als Gegengedächtnis», in: William Kentridge, A Poem That Is Not Our Own, Köln und Basel 2019 (Katalog zur Ausstellung), S. 45-65. |
Bemerkungen | Findet als Block statt am 17.9., 1.10., 8.10., 15.10. und 22.10. sowie im Kunstmuseum Basel in der Ausstellung William Kentridge - A Poem That Is Not Our Own. |
Teilnahmebedingungen | Abgeschlossenes Basissstudium AES. Für MA-Studierende. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Aufbaustudium Medienästhetik (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft) Modul: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Medienwissenschaft) Modul: Medienästhetik MA (Master Studienfach: Medienwissenschaft) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Voraussetzung zum Erwerb der Kreditpunkte sind die regelmässige aktive Teilnahme an Seminarsitzung und -diskussionen, intensive Vorbereitung der Seminarliteratur, das Verfassen kurze Essays in den Sitzungen und ein Vortrag/Referat (auch als kollektives) vor einem Kunstwerk nach Seminarplanung. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Medienwissenschaft |