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59023-01 - Seminar: Die Logik der Seite. Was ist ein feuilletonistischer Text, wie schreibt man ihn, und was hat ein solcher Text mit der Zeitung und ihrer Geschichte zu tun? 3 KP

Semester Herbstsemester 2020
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Thomas Steinfeld (thomas.steinfeld@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft ist die Geschichte ihrer Auseinandersetzung mit sich selbst. Sie beginnt in dem Augenblick, in dem die Welt als Sphäre prinzipieller Veränderlichkeit wahrgenommen wird – und als Schauplatz von Ereignissen, über deren Ursachen und Folgen nicht nur nachgedacht werden kann, sondern zu denen Hypothesen aufgestellt, Argumente ausgetauscht und Meinungen gepflegt werden. Der gesellschaftliche Ort, in dem diese Auseinandersetzung geführt wird, nennt man „Öffentlichkeit“. Gemeint sind damit weniger Bücher (die darin aber auch eine gewisse Rolle spielen), sondern zunächst Zeitungen und Zeitschriften, dann im 20. Jahrhundert Rundfunk und Fernsehen und schließlich die Formen der Präsentation von Texten und Bildern, die das Internet ermöglicht. Offensichtlich gibt es dabei einen Zusammenhang zwischen Art und Inhalt der Auseinandersetzung und ihrer medialen Existenz – erkennbar zuletzt daran, wie noch vor wenigen Jahren das Internet zu einem privilegiert demokratischen Medium erhoben wurde, was dann, als deutlich wurde, in welchen Maße das Internet kommerziell genutzt und staatlich überwacht werden kann, in sich zusammenbrach.

In diesem Methodenseminar wird es um die Verbindung zwischen Öffentlichkeit und Medium gehen, wobei wir den Ausgang über die physische Präsenz von Öffentlichkeit nehmen werden, über die Formen und Genres, in denen sich Öffentlichkeit gestaltet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Zeitung und ihr Feuilleton, nicht nur, weil sie, nicht nur historisch (bislang) das wichtigste Medium von Öffentlichkeit darstellen, sondern auch, weil die Formen von Öffentlichkeit, denen wir im Internet begegnen, nach wie vor zum größten Teil ihren Ursprung in der Zeitung haben (Rezension, Glosse, Reportage etc.). Wir werden indessen hinreichend Gelegenheit haben, uns darüber zu verständigen, was sich durch Portale, Blogs und soziale Medien geändert hat und womöglich noch ändern wird.
Lernziele Das Seminar wird so angelegt sein, dass es den Studenten Möglichkeit gibt, sich im Verfassen feuilletonistischer Texte zu üben.
Literatur • Judie Brodie et al.: Shock of the News. Washington, D.C., 2013
• Benjamin Bühler/Stefan Rieger: Ein Machinarium des Wissens. Suhrkamp Verlag, Berlin 2014
• Lisa Gitelman: Always Already New. Media, History, and the Data of Culture. The MIT Press, Cambridge 2006
• Ben Kafka: The Demon of Writing. Powers and Failures of Paperwork. New York 2012
• Alessandro Ludovico: Post-Digital Print. The Mutation of Publishing. Eindhoven o. J. (dieses hochinteressante Buch steht komplett im Internet).
• Lothar Müller: Weiße Magie. Die Epoche des Papiers. Hanser Verlag, München 2012
• Andrew Pettegree: The Invention of the News. How the World Came to Know about itself. Yale University Press, Hartford 2014
Bemerkungen Sitzungsdaten sind die folgenden:
25.9. / 6.11. / 18.12 in Präsenzlehre (bitte entsprechende Informationen des Dozenten beachten)
9.10. / 23.10. / 20.11. / 4.12. online-Sitzungen.

 

Teilnahmebedingungen Abgeschlossenes Basisstudium GTM.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Aufbaustudium Grundlagentheorien der Medienwissenschaft (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung lehrveranstaltungsbegleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Medienwissenschaft

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