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70735-01 - Arbeitsgemeinschaft: Burckhardts «Cicerone» und die Fotografie 3 KP (ABGESAGT)

Semester Frühjahrsemester 2024
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Martin Gaier (martin.gaier@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Jacob Burckhardts 1855 erstmals erschienener ‹Cicerone›, ein Wälzer von weit über 1000 Seiten, machte es seinen Lesern schwer – vor allem auf Reisen. Denn obwohl die ‹Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens› (so der Untertitel) kein gewöhnliches Reisehandbuch darstellte, sollte sie in erster Linie «dem flüchtig Reisenden» und «dem länger Verweilenden» als kundiger Begleiter der Anschauung vor Ort dienen und nur im Nachhinein «dem in Italien Gewesenen […] eine angenehme Erinnerung gewähren». Man konnte den ‹Cicerone› auch nicht auseinanderschneiden, wie Burckhardt es Freunden bei den einschlägigen Reiseführern zur Erleichterung des Reisegepäcks empfahl. Denn die Behandlung der Werke «nach ihrem Kunstgehalt und ihren Bedingungen» folgte keinem topographischen, sondern einem streng nach den Gattungen Architektur – Skulptur – Malerei getrennten System.
Dennoch hatte der ‹Cicerone› einen durchschlagenden Erfolg, gerade auch bei Architekten, die hier, auf den ersten 400 Seiten des Werks, die Baukunst nicht nur im Zusammenhang mit ihrer Dekoration, sondern auch mit der gesamten Kulturgeschichte Italiens besprochen fanden. Der Berliner Architekt Alexander Schütz (1847–1892) brachte in den Jahren 1878–1882 unter dem Titel ‹Die Renaissance in Italien› eine monumentale, insgesamt vierbändige Sammlung von 332 fotografischen Tafeln heraus, die in 28 Lieferungen erschien und die sich, wie er im Vorwort darlegt, als Illustration zu Burckhardts ‹Cicerone› verstand. Schütz liess sämtliche Fotografien neu anfertigen, einerseits weil es oft noch gar keine Aufnahmen der Bauten gab, andererseits um den jeweiligen ‹Standpunkt› Burckhardts besser zu veranschaulichen als es herkömmliche Fotos konnten.
Die AG wird das in unserer Bibliothek vorhandene Werk aus Burckhardts Nachlass im Hinblick auf folgende Fragen untersuchen: Wie ist das Verhältnis von Text und Bild? Wird Architekturfotografie hier erstmals durch den Kunsthistorikerblick gelenkt? Wie ist das Tafelwerk im Zusammenhang mit Burckhardts eigener Abbildungssammlung zu werten?
Literatur - Christine Tauber, Jacob Burckhardts «Cicerone»: Eine Aufgabe zum Geniessen, Tübingen 2000.
- Alina Payne, Burckhardt’s Eyes: The Photography of Renaissance Architecture between Pedagogy and the Museum, in: Photography and sculpture: the art object in reproduction, hrsg. von Sarah Hamill und Megan R. Luke, Los Angeles 2017, S. 99-118.

 

Teilnahmebedingungen Die Arbeitsgemeinschaft richtet sich an Studierende im Masterstudium. Fortgeschrittene Bachelorstudierende im 5. und 6. Semester können nach vorgängiger Absprache mit dem Dozenten teilnehmen.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Beschränkte Teilnehmer*innenzahl. Belegen über Online Services notwendig.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Kunsthistorische Projektarbeit (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul: Praxis und Forschung (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul: Profil: Moderne (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Präsentation der Arbeitsergebnisse sowie regelmässige aktive Teilnahme.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

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