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Semester | Herbstsemester 2017 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Kathrin Passig (kathrin.passig@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Wenn ein Auto beim Rechtsabbiegen beinahe einen Fussgänger überfährt, wer trägt dann die Schuld: Autofahrer oder Fussgänger? Dem schwedischen Verkehrssicherheitsfachmann Matts-Åke Belin zufolge können beide nichts dafür: Schuld ist der Designer der Kreuzung. Vieles, was sich in Netzgemeinschaften – kollaborativen Projekten, Diskussionsplattformen, Facebookgruppen, Gamercommunities – beobachten lässt, gleicht dem Geschehen auf so einer schlecht designten Kreuzung: Es treten immer wieder ähnliche Konflikte auf, den Beteiligten fallen ähnliche Lösungsvorschläge ein, und diese Lösungsvorschläge führen zu neuen vorhersehbaren Konflikten. Da sich die Probleme so gleichen, entstehen sie offenbar nicht durch boshafte oder inkompetente Teilnehmer, sondern sind die Folgen bestimmter Weichenstellungen. “Code is Law”, Programme sind Gesetze, mit dieser Aussage wird der US-Verfassungsrechtler Lawrence Lessig bis heute viel zitiert. Gleichzeitig herrscht ein merkwürdiges Desinteresse an konkreten Fragen der Auswahl und politischen Gestaltung von Software, Plattformen und Regelwerken. Auch innerhalb der Netzgemeinschaften wird das interne Geschehen selten thematisiert und noch seltener als Politik begriffen. Die meisten Netzgemeinschaften sind auch in ihrem eigenen Selbstverständnis keine Orte, an denen Politik betrieben wird. Aber politisches Handeln findet auch dort statt, wo man es nicht so nennt. Und die so getroffenen Entscheidungen haben nicht nur Folgen für die Zusammenarbeit in Netzprojekten. Sie wirken auf den Rest der Welt zurück. |
Lernziele | Im Seminar geht es einmal nicht um die Frage, wie Staaten das Netz regulieren sollten oder wie Facebook sich ändern müsste, sondern darum, wie jede Einzelne bei Gründung und Betrieb einer Katzenbildercommunity vor ähnlichen Herausforderungen steht wie bei Gründung und Betrieb eines Staates. Vorkenntnisse in Politikwissenschaft und verwandten Fächern sind hilfreich, aber nicht erforderlich. Ideal wären eigene Erfahrungen mit Netzgemeinschaften, Interesse am Thema reicht aber aus. |
Teilnahmebedingungen | Abgeschlossenes Grund-/Basisstudium GTM. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Aufbaustudium Grundlagentheorien der Medienwissenschaft (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft) Modul Grundlagentheorien der Medienwissenschaften 2 (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2012)) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Medienwissenschaft |