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50723-01 - Seminar: Oralität und Literalität 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2018
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Harun Christian Maye (harunchristian.maye@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Kulturelle Kommunikation unterliegt einem stetigen Wandel, der immer wieder als ein Wandel dominanter Leitmedien beschrieben worden ist. Im Zeitalter von Film, Fernsehen, Computer und vor allem dem Internet sind Kultur und Kulturen heute gar nicht mehr ohne Medien vorstellbar. Die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf die sogenannten Neuen Medien übersieht allerdings, dass die Technologien, die unsere Vorstellung von der eigenen Kultur und auch von anderen Kulturen maßgeblich formiert haben, bereits sehr alt sind.
Wenn man sich die kulturelle Bedeutung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit in den vergangenen 3000 Jahren vergegenwärtigt, erscheint die elektronische Revolution der letzten 100 Jahre in einem anderen Licht. Denn der Unterschied von Oralität und Literalität sowie der Übergang von Mündlichkeit zu verschiedenen Schriften bis hin zu dem Vokalalphabet der Griechen bedeutet mehr als bloß eine Veränderung von Kommunikationssystemen. Von den Verlusten und Gewinnen, die die Konsolidierung der Schriftlichkeit mit sich bringt, ist nicht nur die europäische Zivilisation maßgeblich geprägt. Den Verlust an Unmittelbarkeit und auch an Gedächtnisleistung bei der Ablösung der mündlichen Rede durch die schriftliche Aufzeichnung hatte bereits Platon beklagt; umgekehrt etabliert die Schrift künstliche Gedächtnisse, die jedes Menschmaß übersteigen und so eine Ausdifferenzierung und Komplexitätssteigerung von Kultur und Gesellschaft allererst ermöglicht haben.
In dem Seminar sollen die Möglichkeiten und Grenzen mündlicher und schriftlicher Kommunikationsverhältnisse herausgearbeitet werden. Welchen Stellenwert hat gesprochene Sprache in einer schriftbasierten Gesellschaft? Wie haben sich Kulturen durch immer leistungsfähigere Aufzeichnungstechniken verändert? In welchem Spannungsverhältnis befinden sich Oralität und Literalität im Zeitalter des Buchdrucks? Wie kann ihr Verhältnis in einer digitalen Medienumgebung verstanden werden? Das Seminar arbeitet diese und weitere Fragen anhand von exemplarischen Fallbeispielen auf und führt in einschlägige Positionen der Oralitäts- und Literalitätsforschung ein.
Literatur Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.

 

Teilnahmebedingungen Abgeschlossenes Grund-/Basisstudium GTM.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Aufbaustudium Grundlagentheorien der Medienwissenschaft (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft)
Modul Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Medienwissenschaft)
Modul Grundlagentheorien der Medienwissenschaft 3 (Master Studienfach: Medienwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Grundlagentheorien der Medienwissenschaft MA (Master Studienfach: Medienwissenschaft)
Modul Grundlagentheorien der Medienwissenschaften 2 (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2012))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Medienwissenschaft

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