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66053-01 - Studio: Drastik in den skandinavischen Literaturen 10 KP

Semester Herbstsemester 2022
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Sarah Künzler (sarah.kuenzler@unibas.ch, BeurteilerIn)
Klaus Müller-Wille (k.mueller-wille@unibas.ch)
Inhalt Ekel und andere verstörende Emotionen – Drastik in den neueren skandinavischen Literaturen(10:15-12:00)

Inhalt:
Drastische Darstellung, die uns mit Blut, abgetrennten Körpergliedern, Innereien, offene Körper und allen möglichen Formen von Körperflüssigkeiten konfrontieren, unterscheiden sich von herkömmlichen Formen der Kommunikation, da sie so direkt auf ihre Rezipienten einzuwirken, dass sie eine kaum zu kontrollierende körperlich-physische Reaktion hervorzurufen scheinen. In diesem Sinne können im besten Fall moralische und im schlimmsten Fall psychisch und politisch gefährliche Empfindungen wirkkräftig werden.
Die modernen skandinavischen Literaturen verfügen über eine lange Tradition, wenn es um die Darstellung solcher Szenen geht. Dies gilt vor allem aber nicht nur für die für ihre besondere Grausamkeit bekannten Schilderungen in den Kriminalerzählungen des Nordic Noir. Im Seminar werden wir entsprechend Texte vom Barock bis zur Gegenwart lesen, um der unterschiedlichen Funktionalisierung des Drastischen in den skandinavischen Literaturen nachzugehen. Daneben werden wir uns mit theoretischen Texten beschäftigen, die sich mit den Phänomenen des offenen Körpers, des Abjektes und des drastischen Stils auseinandersetzen.


Offene Körper und verstörende Blicke – Drastik in der skandinavischen Literatur des Mittelalters (12:15-14:00)

Inhalt:
Drastische Darstellungen konfrontieren uns unmissverständlich mit einer gewaltsamen oder abstoßenden Leiblichkeit – und Sie lösen in uns selbst körperliche Reaktionen wie Ekel oder Unbehagen aus. Durch die Analyse von mittelalterlichen Texten (und Paratexten) eröffnet das Seminar vormoderne Perspektiven auf ästhetische oder narratologische Konzeptualisierungen der Drastik. Wir befassen uns nicht nur mit offenen Körpern, Innereien oder Körperflüssigkeiten sondern spezifisch auch mit den Blicken darauf, die die Texte eröffnen: denn Drastik stellt das sonst verborgene ins Zentrum und erschreckt uns mit der Unmittelbarkeit seiner Nähe. Den Rahmen des Seminar stecken theoretische Texte ab, die sich mit den Phänomenen des offenen Körpers und der Körperlichkeit, des Abjektes, und des drastischen Stils auseinandersetzen. Kurze Seitenblicke auf andere europäische mittelalterliche Traditionen erlauben uns zudem eine breitere Perspektive auf schockierende mittelalterliche Darstellungen von Körper(flüssigkeite)n.

Literatur Eine Liste mit Primär- und Sekundärtexten wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt.
Zur Vorbereitung wird des Kurses wird empfohlen:
Davide Giuriato: Drastik – Genealogien – Gegenwartskulturen. Paderborn: Fink 2016.
Winfried Mennninghaus: Ekel. Theorie und Geschichte einer starken Empfindung. Frankfurt a.M.: suhrkamp 1999.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Freitag 10.15-14.00 - Online Präsenz -
Bemerkungen Der Kurs findet mehrheitlich über ZOOM statt. Am 14. Oktober (Zürich) und am 9. Dezember (Basel) finden Präsenzsitzungen statt. Die Sitzung am 9. Dezember wird von 10:00-16:00 dauern.

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Freitag 23.09.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 30.09.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 07.10.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 14.10.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 21.10.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 28.10.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 04.11.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 11.11.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 18.11.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 25.11.2022 10.15-14.00 Uhr Dies Academicus
Freitag 02.12.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 09.12.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 16.12.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Freitag 23.12.2022 10.15-14.00 Uhr --, --
Module Modul: Forschung und Forschungsvermittlung Skandinavistik (Master Studienfach: Nordistik)
Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Im Rahmen des Studios wird ein gemeinsamer Blog-Auftritt realisiert.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Nordistik

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