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Semester | spring semester 2020 |
Course frequency | Once only |
Lecturers | Ralf Simon (ralf.simon@unibas.ch, Assessor) |
Content | Wir versuchen, uns einer wissenschaftlichen Argumentation zu bequemen. Wir folgen einer Disziplinarität und disziplinieren uns also. Man könnte ernsthaft der Ansicht sein, dass angesichts der Literatur nichts dümmer ist, als dies. Denn Dichtung durchbricht die geregelten Diskursanordnungen; sie etabliert ganz andere Verknüpfungswege; sie folgt Semiosen, die eben nicht den Regeln der symbolischen Ordnung unterliegen. Darauf mit Disziplinarität zu reagieren, scheint zunächst kontraevident zu sein. Aber soll man deshalb auch wild schreiben – als GermanistIn? Wie ist darauf zu reagieren, dass die Regelung der Wissenschaft mit dem Ungeregelten der Literatur in einem Konflikt zu stehen scheint? Oder ist die Poesie gar nicht ungeregelt? Hat sie vielleicht nur andere Regeln? Braucht es also eine Theorie der wilden Semiose, in der gleichwohl Regeln formulierbar sind (bloß andere)? Alternative: Gibt es einen Korpus von literarischen Texten, die wilder sind als andere, sodass Theorien zu entwickeln wären, die nur auf bestimmte Segmente zutreffen? Was hieße das aber für die Einheitlichkeit der Disziplin Literaturwissenschaft? – Wie nähert man sich diesem Fragekomplex? Das Seminar sucht verschiedene Zugangsweisen. Die Kryptonymie von Abraham/Torok mag innerhalb der Psychoanalyse der wohl extremste Versuch sein, eine ‚Privatsprache‘ (Philosophen behaupten, es könne keine Privatsprache geben) zu entschlüsseln – ein paradigmatischer Fall grenzwertiger Verstehensanstrengung. Umberto Eco versucht, die Grenzen der Interpretation zu bestimmen, erntet aber vom Dekonstruktivisten Jonathan Culler einen massiven Widerspruch, der in ein Plädoyer für Überinterpretation mündet. Aleida Assmann widmet sich verschiedenen Zeichensystemen, um Semioselogiken beschreibbar zu machen, die herkömmliche Zeichenordnungen unterlaufen. Anselm Haverkamp behauptet, dass die Anagrammatik eine basale und generative Dimension der Literatur bilde. – Die genannten Texte sollen auf verschiedene Weise den Einstieg in das Thema weisen, Genaueres folgt dann via ADAM. |
Learning objectives | Reflektieren über Grundannahmen von Literaturwissenschaft |
Bibliography | Umberto Eco: Die Grenzen der Interpretation. 1999 (dtv), 10 Euro Umberto Eco: Zwischen Autor und Text. Interpretation und Überinterpretation. Mit Einwürfen von Richard Rorty, Jonathan Culler, Christine Brooke-Rose und Stefan Collini. 1994 (Edition Akzente, Hanser). 14,90 Euro Aleida Assmann: Im Dickicht der Zeichen. 2015 (Suhrkamp stw 2079), 22 Euro Nicolas Abraham/Maria Torok: Kryptonymie. Das Verbarium des Wolfsmannes (Ullstein TB) – vergriffen, Datei folgt auf ADAM. |
Admission requirements | Gemäß Studienordnung |
Course application | via MOnA oder für Hörer per Mail-Anfrage |
Language of instruction | German |
Use of digital media | No specific media used |
Course auditors welcome |
Interval | Weekday | Time | Room |
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No dates available. Please contact the lecturer.
Modules |
German Literature: Recommendations (PhD subject: German Literature) Literary Studies: Recommendations (PhD subject: Literary Studies) Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master's degree subject: German Literature) Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Grundwissen Master (Master's degree subject: German Literature) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Nordic Philology) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Spanish Language and Literature) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Slavic Studies) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: French Language and Literature) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: German Language and Literature) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: German Literature) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Italian Language and Literature) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: Latin Philology) Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master's degree subject: English) Modul: Literaturtheorie (Master's degree program: Literary Studies) Modul: Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Master's degree subject: German Language and Literature) Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master's degree subject: German Language and Literature) |
Assessment format | continuous assessment |
Assessment details | Kleiner Essay oder Impulsreferat oder nach Vereinbarung. |
Assessment registration/deregistration | Reg.: course registration; dereg.: not required |
Repeat examination | no repeat examination |
Scale | Pass / Fail |
Repeated registration | no repetition |
Responsible faculty | Faculty of Humanities and Social Sciences, studadmin-philhist@unibas.ch |
Offered by | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |