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Semester | Frühjahrsemester 2016 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Sarah-Maria Schober (sarah-maria.schober@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Was unterscheidet Frauen und Männer? Diese Frage wurde zu Beginn der Frühen Neuzeit mit viel Elan diskutiert. Manche Menschen liessen sich nicht in das dominierende Zweigeschlechtermodell einfügen – oder verstiessen aus unterschiedlichen Gründen dagegen. Frauen verkleideten sich beispielsweise aus ökonomischen Überlegungen oder zum Schutz als Männer. Und sogenannte „Hermaphroditen“ verfügten über unklare Geschlechtsteile, die nur in seltenen Fällen operativ vereindeutigt wurden. Überschreitungen der Norm wurden dabei ganz unterschiedlich wahrgenommen: Auf medizinisch wissenschaftlicher Ebene evozierten sie vor allem Neugier, auf der Bühne und in der Literatur Faszination. Im Alltag manifestierten sich Ängste und oft rigide Regulierungsversuche – etwa in der harten Bestrafung homosexueller Praktiken – ebenso wie die Suche nach pragmatischen Umgangsformen. Im Proseminar beschäftigen wir uns mit den im zeitgenössischen Verständnis eng miteinander verzahnten, gesellschaftlich hoch brisanten Themen Hermaphroditismus, Transvestie und Homosexualität. Wir lesen Quellentexte, untersuchen Fälle und beschäftigen uns auch auf theoretischer Ebene mit dem Thema und seinen gesellschaftlichen Dimensionen. |
Literatur | Lorraine Daston, Katherine Park: Wunder und die Ordnung der Natur, 1150-1750, Berlin 2002; Rudolf Dekker, Lotte van de Pol: Frauen in Männerkleidern. Weibliche Transvestiten und ihre Geschichte, Berlin 1990; Ruth Gilbert: Early Modern Hermaphrodites. Sex and Other Stories, Basingstoke – New York 2002; Helmut Puff: Sodomy in Reformation Germany and Switzerland, 1400-1600, Chicago 2003; Kathleen P. Long: Hermaphrodites in Renaissance Europe, Aldershot 2006; Christof Rolker: Männlich – weiblich – zwischen. Auf dem Weg zu einer langen Geschichte geschlechtlich uneindeutiger Körper. Blog. URL: http://intersex.hypotheses.org. [zuletzt aufgerufen: 10.11.2015]; Valerie Traub: The Renaissance of Lesbianism in Early Modern England, Cambridge 2002. |
Bemerkungen | Für Studierende der Geschichte mit abgeschlossenem Einführungskurs. Allgemein gilt: Bei Überbelegung werden Geschichtsstudierende vorgezogen. |
Teilnahmebedingungen | Einführungskurs BSF Geschichte |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | wöchentlich |
Datum | 23.02.2016 – 31.05.2016 |
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Grundmodul Frühe Neuzeit (Bachelor Studienfach Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Basis Frühe Neuzeit (Bachelor Studienfach Geschichte) Modul Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | aktive Teilnahme, Sitzungsgestaltung, Fallskizze (2-3 Seiten) |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |