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53617-01 - Vorlesung: Nietzsche in Basel und die Griechen: 150 Jahre danach 2 KP

Semester Frühjahrsemester 2019
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Anton F.H. Bierl (a.bierl@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Friedrich Nietzsche (1844-1900) ist heute vor allem als Philosoph bekannt. Nur noch wenige wissen, dass er zunächst seine Karriere als eines der grössten Talente der Klassischen Philologie in diesem Fach begann. Auf Empfehlung seines Lehrers Friedrich Ritschl erhielt er Jahre 1869 als 25-jähriger junger Mann einen frühen Ruf auf den gräzistischen Lehrstuhl nach Basel. Dieses 150. Jubiläum liefert nach den Bachofen- und Jacob Burckhardt-Jahren den Anlass, die Leistungen des jungen Nietzsche auf dem Gebiet der Gräzistik und seinen Aufbruch zur Philosophie in Basel vor 150 Jahren im Kontext der damaligen Zeit neu zu beleuchten.
Nietzsches frühe Zeit in Basel, vor allem sein neues Griechenbild eines archaischen Antiklassizismus steht im Zentrum. Wir blicken auf die frühen Lehrgegenstände in der Gräzistik, Nietzsches revolutionierende Beiträge und seine enorme Wirkung auf das 20. Jahrhundert im Fach, in der Philosophie und weit darüber hinaus.
Im Mittelpunkt stehen seine Leistungen in der Erforschung der archaischen Zeit, also von Homer, der Lyrik und der Vorsokratik, und vor allem auf dem Gebiet der Tragödie und in der Entwicklung seines Dionysosbilds. Nietzsche betonte das Fremde der Antike und ihre Nähe zu den kultischen Bräuchen des Orients. Als Gründungsschrift des archaischen Antiklassizismus kann seine in Basel entstandene Geburt der Tragödie (1872) gelten, die ausführlich besprochen wird. Das Buch war weit seiner Zeit voraus und führte gerade deshalb zum Bruch mit den wichtigsten Repräsentanten der philologischen Zunft. Es hat vollkommen neue Massstäbe gesetzt: Phänomene wie Chor, Performativität und Ritualität im antiken wie im modernsten Theater, auf die Nietzsche so grossen Wert legte, können erst in jüngster Zeit wirklich verstanden werden.
Nietzsches Griechen werden im Basler geistigen Umfeld im Kontrast zur Berliner Szene verortet.
Lernziele – Vertrautwerden mit dem Fach Gräzistik und mit der griechischen Kultur
– Einblicke in das Wirken Nietzsches auf dem Gebiet der Gräzistik
– Kennenlernen der Leistungen in der Erforschung der archaischen Zeit, also von Homer, der Lyrik und der Vorsokratik, und vor allem auf dem Gebiet der Tragödie
– Einblicke in Nietzsches Dionyos
– Verstehen von Nietzsches archaischen Antiklassizismus
– Verstehen von Nietzsches Geburt der Tragödie (1872)
– Einblick in die Wirkung Nietzsches in der Gräzistik
– Einblick in die Wirkung Nietzsches in der moderenen Philosophie und Kulturwissenschaft
Literatur Curt Paul Janz: Friedrich Nietzsche. Biographie. 3 Bände, München 1978/1979
Mazzino Montinari: Friedrich Nietzsche: Eine Einführung, Berlin/New York 1991
Hubert Cancik: Nietzsche Antike, Stuttgart 1995
Joachim Latacz: Fruchtbares Ärgernis. Nietzsches ‘Geburt der Tragödie’ und die gräzistische Tragödienforschung (= Basler Universitätsreden. Bd. 94), Basel 1998
Andrea Bollinger und Franziska Trenkle, Nietzsche in Basel, Basel 2000
Bemerkungen Teilnehmerkreis: Studierende der Griechischen und Lateinischen Philologie sowie der Altertumswissenschaften, ferner der modernen Philologien, des Interphilologischen Bereichs, Medienwissenschaften, der Religionswissenschaft, Philosophie. Interessierte HörerInnen anderer Fächer und aller Fakultäten sind ebenfalls herzlich willkommen. Auch geeignet für die Zertifikate ”Ancient Greek and Modern Theatre & Performance Studies” und “Literatur und Religion: Mythopoetik

 

Teilnahmebedingungen keine – Griechischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt; alle Textbeispiele werden auch in Übersetzung vorgestellt.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Alternative Religionsgeschichte (Master Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Antike / monotheistische / aussereuropäische Religionen (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte MA (Master Studienfach: Gräzistik)
Modul: Griechische Religionswissenschaft und Mythologie (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Griechische Religionswissenschaft und Mythologie (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Grundstudium Schwerpunkt Gräzistik (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Grundstudium Schwerpunkt Gräzistik (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Klassiker der Praktischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie)
Modul: Literatur im Zusammenspiel der Künste und Medien (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Modul: Praktische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung regelmässige Teilnahme, Kurzklausur am Ende des Semesters
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Gräzistik

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