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Semester | Frühjahrsemester 2011 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Manfred Koch (manfred.koch@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Am 6. Sept. 1947 trafen sich 16 deutschsprachige Autoren zu einem Werkstattgespräch im Allgäuer Haus der Schriftstellerin Ilse Schneider-Lengyel. Aus der informellen Diskussionsrunde, die Hans Werner Richter im Blick auf die Gründung einer neuen Zeitschrift eingeladen hatte, wurde die mächtigste Institution des deutschen Literaturbetriebs in den ersten zwei Nachkriegsjahrzehnten. Wer es in der (west)deutschen Literatur zu etwas bringen wollte, musste in den 50er-, 60er-Jahren im Grunde diesem Netzwerk angehören. „In ihrer Glanzzeit“, so hat Alexander Kluge später resümiert, „führte die Gruppe 47 die wesentlichen literarischen Begabungen der Republik zusammen und beeinflusste sie, eine gemeinsame Haltung zu gesellschaftlichen Kernfragen einzunehmen.“ Trotz interner Streitigkeiten über die literarische Orientierung („Kahlschlag-Literatur“ oder Surrealismus? politische Poesie oder Beschreibungskunst?) und trotz wachsender Kritik an dem Verlags- und Medienrummel, der ab Mitte der 50er Jahre die Gruppentagungen mehr und mehr zu einem Jahrmarkt der Eitelkeiten und der profitablen Talentsuche werden liess, gelang es Richter bis in die Zeit der Studentenbewegung hinein, jene legendären Zusammenkünfte zu organisieren, bei denen Autoren auf dem berüchtigten „elektrischen Stuhl“ ihre Manuskripte vortrugen, um anschliessend die oft bösartigen Kommentare der Kollegen und Kritiker über sich ergehen zu lassen. Wir lesen im Seminar die (zum Teil mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichneten) Texte wichtiger Mitglieder: Gedichte von Bachmann, Bobrowski, Eich und Enzensberger, Prosa von Aichinger, Bichsel, Böll, Grass, Walser und Peter Weiss. Zugleich wollen wir uns anhand verschiedener dokumentarischer Materialien aber auch einen Eindruck von den Mechanismen des Literaturbetriebs, seinen Fallstricken, Intrigen und Erfolgsgeschichten, verschaffen. |
Lernziele | Genaue Lektüre von Lyrik- und Prosatexten; Überblick über die Geschichte der deutschen Nachkriegsliteratur; Einführung in die Literatursoziologie |
Literatur | Die Primärtexte werden in einem Reader zusammengestellt. Sekundärliteratur: Heinz Ludwig Arnold: Die Gruppe 47. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004. Heinz Ludwig Arnold (Hg.): Die Gruppe 47 – Ein kritischer Grundriss. Sonderband der Edition text und kritik. 3. Aufl. München 2004. Toni Richter: Die Gruppe 47 in Bildern und Texten. Köln 1997. |
Bemerkungen | HörerInnen zugelassen nach Rücksprache mit dem Seminarleiter |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Aktive Teilnahme, Kurzreferat mit anschliessender schriftlicher Ausarbeitung |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Deutsches Seminar |