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Semester | Herbstsemester 2011 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Elsbeth Dangel Pelloquin (elsbeth.dangel-pelloquin@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Mit dem Titan (erschienen 1800 bis 1803) hat Jean Paul nach eigener Überzeugung sein Bestes gegeben, er nannte ihn seinen "General- und Kardinalroman". Der Roman, der als Jean Pauls formstrengster gilt, ist ein gewaltiges Werk, das sich mitten zwischen die klassischen und die frühromantischen ästhetischen und philosophischen Positionen stellt, sie diskutiert, inszeniert und in die Krise treibt: der Titan solle eigentlich Anti-Titan heißen, so Jean Paul, denn „jeder Himmelsstürmer findet seine Hölle“. Zugleich wartet der Roman mit einem phantastischen Handlungsgerüst voller geheimnisvoller dynastischer Verwirrungen auf, mit Jünglingsfreundschaften, hohen Liebesgeschichten und ruchlosen Verführungen, mit erhabenen Landschaften und schauerromantischen Requisiten, mit barocken Allegorien und Theaterblendwerk aller Art. Und schließlich ist der Roman Teil der intertextuellen Großbaustelle, die das „work in progress“ Jean Pauls kennzeichnen. Wir wollen den Roman lesen vor dem Hintergrund der Zeit um 1800, in der Spannung von Kunst und Leben, von Ichvergewisserung und Doppelgängerangst, von Geschlechterdifferenz und Liebeskonzeption, von humoristischer Welthaltung und Todesverfallenheit. Vor allem aber soll sich der Blick auf die poetische Werkstatt Jean Pauls selbst richten, auf seine subtilen Erzählverfahren, seinen Sprachwitz, seinen Metaphernreichtum und auf die theatralische Inszenierung seiner poetischen Welt. Die Lektüre dieses Werks ist vielleicht nicht ganz einfach: Zwar hat Jean Paul seine satirischen Digressionen in einen „Komischen Anhang“ verwiesen, doch bleibt auch der hohe empfindsame Stil, der besonders das erste Buch dominiert, zunächst etwas befremdlich. Aber die Lektüre lohnt sich und sie erlaubt, einen herausragenden Roman der Zeit um 1800 kennenzulernen. |
Lernziele | siehe Inhalt |
Literatur | Jean Paul: Titan. Mit einem Nachwort von Ralph-Rainer Wuthenow. Frankfurt/M.: Insel 1983 (= insel taschenbuch 671). Zur Einführung: Gert Ueding: Jean Paul. München: Beck 1993; Günter de Bruyn: Das Leben des Jean Paul Friedrich Richter. Eine Biographie. Frankfurt: Fischer 1993. |
Teilnahmebedingungen | Abgeschlossene Proseminarstufe |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | über: www.isis.unibas.ch |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Hauptstudium SLA Deutsch (Ausbildung zur Lehrperson für die Sekundarstufe I) Hauptstudium SLA Deutsch (Sek-I-Fach: Deutsch) Modul Aufbaustudium Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2011)) Modul Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft II (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |