Zurück

 

28608-01 - Seminar: Lehrbetriebsverbünde - eine neue Organisationsform der beruflichen Bildung (Forschungswerkstatt) 3 KP (ABGESAGT)

Semester Herbstsemester 2011
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Regula Leemann (regula.leemann@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Das Berufsbildungswesen ist vor dem Hintergrund des technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels herausgefordert, seine Organisationsformen an die sich verändernden Bedingungen und Anforderungen anzupassen, um seinen Qualifikations- und Integrationsaufgaben gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang sind in den letzten Jahren sogenannte Lehrbetriebsverbünde (LBV) gegründet worden. Dabei handelt es sich um eine komplexe Organisationsform, bei der verschiedene Ausbildungsbetriebe gemeinsam Lernende ausbilden. Eine intermediäre Organisation (Leitorganisation) rekrutiert die Ausbildungsbetriebe und die Lernenden. Die Lernenden rotieren in der Regel jährlich zwischen den Ausbildungsbetrieben.
Im Seminar, das als Forschungswerkstatt konzipiert ist, werden Sie Einblick in ein laufendes Forschungsprojekt erhalten, das diese neue Organisationsform von LBV untersucht und von der Professur für Bildungssoziologie (PH FHNW), in Kooperation mit der Universität Basel (Prof. Dr. Christian Imdorf, Soziologie) geleitet und durchgeführt wird. Im Forschungsprojekt wird anhand von vier ausgewählten LBV mittels einer multiplen Fallstudien einerseits in einer wirtschafts- und organisationssoziologischen Perspektive (französische Konventionentheorie) untersucht, wie LBV funktionieren, also wie sie z.B. Lernende auswählen, auf die Ausbildungsbetriebe verteilen und betreuen, so dass im Ergebnis ein gelingendes Ausbildungsverhältnis ermöglicht wird. Andererseits werden in einer ungleichheitssoziologischen Perspektive (Kulturtheorie Bourdieus) die mit der Organisationsform von LBV verbundenen Anforderungen sowie Bewältigungsmuster der Lernenden analysiert. Es interessiert, inwiefern soziale Merkmale der Lernenden (Geschlecht, soziale Herkunft, Alter) diese Bewältigungsmuster mitformen. In einer Kleingruppe werden Sie innerhalb des Forschungsdesigns eine ausgewählte Fragestellung selbständig empirisch bearbeiten und dazu einen kurzen Forschungsbericht erstellen.
Lernziele - Sie haben Einblick in die für wissenschaftliche Forschung relevanten Anforderungen und Prozesse erhalten.
- Sie haben eine ausgewählte Fragestellung im Themenbereich theoriegeleitet und auf empirischer Basis bearbeitet.
Literatur BBT, Bundesamt für Berufsbildung und Technologie. 2008. Resultate Evaluation Lehrbetriebsverbünde. Bern: BBT.
Bremer, Helmut and Christel Teiwes-Kügler. 2010. Typenbildung in der Habitus- und Milieuforschung: Das soziale Spiel durchschaubarer machen. In: Ecarius, Jutta und Burkhard Schäffer (Hrsg.): Typenbildung und Theoriegenerierung. Perspektiven qualitativer Biographie- und Bildungsforschung. Opladen: Budrich: S. 251-276.
Diaz-Bone, Rainer. 2009. Konvention, Organisation und Institution. Der institutionentheoretische Beitrag der „Économie des conventions“. Historical Social Research, 34(2): S. 235-264.
Imdorf, Christian und Regula Julia Leemann. 2010. Ermöglicht die Flexibilisierung in der Berufsausbildung mehr Chancengerechtigkeit bei der Ausbildungsplatzvergabe? Fallstudie eines Schweizer Ausbildungsverbundes. In: Voss-Dahm, Dorothea, Gernot Mühge, Klaus Schmierl und Olaf Struck (Hrsg.): Qualifizierte Facharbeit im Spannungsfeld von Flexibilität und Stabilität - Organisations- und personalpolitische Innovationen im Betrieb. Wiesbaden: VS-Verlag. S. 49-74.
Yin, Robert K. 2009. Case Study Research. Design and Mehods. Thousand Oaks: Sage.
Bemerkungen Da Sie punktuell in ein laufendes Forschungsprojekt eingebunden sind, ist es äusserst wichtig, dass Sie mit hoher Verantwortung, zuverlässig und sorgfältig mitarbeiten. Um z.B. an einer Erhebungssequenz teilnehmen zu können, müssen Sie eine gewisse zeitliche und örtliche Flexibilität mitbringen.

 

Teilnahmebedingungen - Grosses Interesse an Forschungsarbeit
- Überdurchschnittliches Engagement
- Zuverlässiges, selbstständiges und teamorientiertes Arbeiten
- Zeitliche und örtliche Flexibilität
- Erste Kenntnisse in qualitativen (Konstruktion Interviewleitfaden, Beobachtungsinstrumente, Auswertungsmethoden) und quantitative Forschungsmethoden (Konstruktion Fragebogen, Statistik ist NICHT Voraussetzung).
Anmeldung zur Lehrveranstaltung sandra.hafner@fhnw.ch (obligatorisch bis zum 31. August 2011)
Es wird in der Kalenderwoche 36 eine einstündige Vorbesprechung geben. Die Teilnahme ist verpflichtend und Voraussetzung für Ihre Teilnahme an der Forschungswerkstatt.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Bildungsorganisation und Systemsteuerung (Master Educational Sciences (Joint Degree mit der PH FHNW))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Forschungsbericht (10-15 Seiten).
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Universität Basel
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Pädagogik

Zurück