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Semester | Herbstsemester 2011 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Cédric Scheidegger Lämmle (cedric.scheidegger@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Der Horaz, der uns in den Episteln entgegentritt, ist ein älterer Herr, ein erfolgreicher und angesehener Dichter. Aber es herrscht ein Ton der Resignation vor: Horaz erklärt, er wolle nun die Dichtkunst und andere Lappalien hinter sich lassen: versus et cetera ludicra pono (epist. 1,1,10). Er wolle sich nun aus der Öffentlichkeit ins Privatleben zurückziehen und sich allenfalls noch Fragen der Philosophie und Ethik widmen. Er verfasst Einladungen zu Diners, gibt dem Verwalter seines Landguts Anweisungen, räsonniert über die Vorzüge des Landlebens und freut sich an der Aussicht, nach einem Festtag ausschlafen zu können. Als Horaz um das Jahr 20 v.Chr. das erste Buch der Episteln der Öffentlichkeit übergibt, ist er freilich kein alter Mann. Dennoch ist die Insistenz auffällig, mit der er selbst auf sein fortgeschrittenes Alter weist und die Diskontinuitäten zwischen seinem gegenwärtigen Werk und seinen früheren Werken behauptet. non eadem aetas, non mens (1,1,4). Im Proseminar werden wir uns unter anderem der Frage annehmen, ob in den Episteln tatsächlich eine neue Form der Dichtung vorliegt oder inwiefern die Differenz zur früheren Dichtung nur behauptet wird resp. wozu diese Behauptungen dienen. Was sind die Themen, die in den Episteln behandelt werden? Wer sind die jeweiligen Adressaten? Und - welcher Dichtungsgattung gehören Horaz’ Episteln zu? Dabei werden wir uns zunächst auf die kürzeren Episteln des ersten Buches konzentrieren. In einem zweiten Schritt sollen uns aber auch die beiden langen Briefe des zweiten Buches an Florus und Augustus beschäftigen: Welche Themen stehen hier im Fokus des Briefeschreibers Horaz? Was heisst es für einen Dichter, sich an den politischen Machthaber zu wenden? Ein Ausblick auf die Rezeption der horazischen Epistolographie in den Exilgedichten Ovids wird das Proseminar abrunden. |
Lernziele | Das Proseminar setzt sich das Ziel, eine repräsentative Auswahl von Horaz' Episteln zu lesen, in den Kontext ihrer Entstehungszeit zu stellen und fundiert zu interpretieren. Dabei soll insbesondere auch in die Techniken und Methoden philologischer Textarbeit und ihre Hilfsmittel eingeführt werden. |
Literatur | TEXTAUSGABE Q. Horati Flacci Opera edidit Stephanus Borzsák. Bibliotheca scriptorum graecorum et romanorum Teubneriana. Leipzig, 1984 KOMMENTARE Brink, C.O.: Horace on Poetry. Prolegomena to the Literary Epistles. Cambridge, 1963 ---- Horace on Poetry II. The ‚Ars Poetica’. Cambridge, 1971 ---- Horace on Poetry III. Epistles Book II: The Letters to Augustus and Florus. Cambridge, 1982 Kissling, A./Heinze, R.: Q.Horatius Flaccus, Teil 3: Briefe. Berlin, 1914 Meyer, R.: Horace. Epistles, Book I. Cambridge, 1994 Rudd, N.: Horace. Epistles, Book II and Epistle to the Pisones ('Ars poetica'). Cambridge, 1989 EINE AUSFÜHRLICHE LITERATURLISTE FOLGT ZU SEMESTERBEGINN! |
Weblink | Latinistik |
Teilnahmebedingungen | Lateinkenntnisse auf Maturitätsniveau |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Eine Anmeldung unter www.isis.unibas.ch vor Semesterbeginn ist erwünscht. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Einführungsmodul Lateinische Philologie (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft) Einführungsmodul Lateinische Philologie (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul Lateinische Literatur (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften) Modul Lateinische Literatur (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Lehrveranstaltungsbegleitend. Erwartet werden die regelmässige und gut vorbereitete Teilnahme an den einzelnen Sitzungen des Proseminars sowie die Übernahme eines Referates. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Seminar für Klassische Philologie |