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30627-01 - Vorlesung: Das russische Drama von Anton Cechov bis Michail Bulgakov 2 KP

Semester Frühjahrsemester 2012
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Thomas Grob (thomas.grob@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Theater ist mehr als szenische Aufführung von Erzählungen. Nicht jedes Theater ist "Welttheater" in der Tradition von Calderón, doch immer schon war die Theaterbühne auch Weltmodell. Auf Bühnen wurden und werden Rollen, gesellschaftliche und kommunikative Konstellationen durchgespielt, und vielleicht machte das Fehlen eines lyrischen Ichs oder einer vermittelnden Erzählerstimme erst die radikalen Konfrontationen der Tragödie oder das wahrhaft Komische möglich.
Die russische Literatur macht erst spät das Drama zu einer bestimmenden Gattung. Bis weit in das 19. Jahrhundert gibt es nur wenige bedeutende russische Theaterstücke, und die grössten Schriftsteller beteiligten sich lange nur selten am Theaterleben - sogar, wenn sie Lesedramen schreiben wie etwa Puškin mit seinen Kurzdramen. Als Gattung wirklich interessant wird das russische Drama erst - v.a. durch Anton Cechov - gegen Ende des 19. Jahrhunderts, um dann aber einen rasanten Aufstieg zu vollziehen und das turbulente russische Kulturleben durch den späten Realismus, Symbolismus und Avantgarde, durch die Revolutionsjahre in die frühe Sowjetunion zu begleiten. In kurzer Zeit entsteht eine grosse Vielfalt an Formen: Reflexe des westlichen Naturalismus, symbolistische Modelle der Doppelwelt, das abstrakt-avantgardistische, das revolutionäre Massentheater und die politische Komödie. Von Bedeutung sind keineswegs nur die Dramentexte, sondern auch die experimentellen Theaterschulen und Schauspieltheorien; einiges dieser experimentellen Phase prägte nachhalig die Schauspiel- und Regieausbildungen (Stanislavskij, Mejerchol’d) oder prägte den frühen Film.
Insgesamt spiegelt sich die politisch wie kulturell ereignisreiche Zeit vom späten 19. Jahhundert bis in die frühe Stalinzeit vielleicht nirgendwo so eindrücklich wie auf der Bühne, die so insgesamt tatsächlich zum 'Welt-Theater' wird. Die Vorlesung versucht, anhand von Beispielfällen einen Überblick über das Panorama von Strömungen, Autoren, Formen und Verwendungen der Gattung zu geben.
Literatur Die zur Lektüre vorgeschlagenen Texte sind in Übersetzungen vorhanden.
Bemerkungen VL2

 

Anmeldung zur Lehrveranstaltung erforderlich unter www.isis.unibas.ch
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

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