Zur Merkliste hinzufügen
Zurück

 

31381-01 - Seminar: Bildungsorganisationen - Organisationsformen von Bildung 3 KP

Semester Herbstsemester 2012
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Regula Leemann (regula.leemann@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Wie werden in unserer Gesellschaft Menschen auf "vernünftige", d.h. planbare, organisierbare, effiziente und effektive Art und Weise "gebildet" und mit Wissen, Kenntnissen und wichtigen Verhaltensweisen ausgestattet? Wie wird das für diese Leistungserbringung notwendige Handeln diverser Akteure (Eltern, Kinder, Lehrpersonen, Lehrmeister, Bildungsverwaltung, Bildungspolitik, Lehrpersonenausbildung, Mittagsbetreuung, ...) so abgestimmt und koordiniert, dass ein Schultag, ein Studien-/Lehrjahr oder ein ganzer Bildungsgang in doch recht geordneten Verhältnissen abläuft? Moderne Gesellschaften haben dazu (und für viele weitere Aufgaben) eine gesellschaftliche Form geschaffen, die in der Soziologie als "soziale Organisation" bezeichnet wird. Organisationen bieten die Voraussetzung, komplexe Aufgaben dank Arbeitsteilung bewältigen zu können. Sie garantieren, dass die verschiedenen Akteure in etwa die gleichen Ziele verfolgen und die Leistungen auch dann erbracht werden, wenn Menschen ausfallen oder die Umweltsituation sich verändert, z.B. wenn Ressourcen knapper werden oder schnell auf Neuerungen reagiert werden muss.
Im Seminar werden wir uns mit diesem soziologischen Konzept der Organisation theoretisch und empirisch befassen. Durch welche Merkmale ist es charakterisiert? Wie funktionieren Organisationen? Welche 'Rationalitäten' sind in Organisationen zu finden, z.B. wenn es um Selektionsentscheidungen geht, und wie werden unterschiedliche Rationalitäten aufeinander abgestimmt? Einzelne Organisationsformen, welche für das Bildungswesen zentral sind, werden vertieft untersucht: die Schule, die Universität, Organisationsformen der Berufsbildung, Bildungsverwaltung, Forschungsorganisationen.
Organisationen sind nicht nur komplexe, sondern auch 'lebendige' Gebilde. Sie beobachten sich gegenseitig, müssen intern Erwartungen ihrer Mitglieder und extern Erwartungen ihrer Umwelt erfüllen, um ihren Bestand zu sichern. Dies führt dazu, dass sie sich wandeln und reformieren. Im Seminar werden sie Gelegenheit haben, empirisches Datenmaterial aus einer organisationssoziologischen Perspektive zu analysieren. Es handelt sich einerseits um ein Forschungsprojekt zur Institutionalisierung von Geschlechtergerechtigkeit in der Organisation Schule, andererseits um das Funktionieren einer netzwerkförmigen Organisationsform in der Berufsbildung. Theoretisch beziehen wir uns auf Ansätze einer 'neo-institutionalistischen Organisationssoziologie' und auf den pragmatischen Ansatz einer 'Soziologie der Konventionen'.
Literatur Apelt, Maja; Tacke, Veronika (Hrsg.)(2012). Handbuch Organisationstypen. Wiesbaden: VS Verlag.
Diaz-Bone, Rainer (2009). Konvention, Organisation und Institution. Der institutionentheoretische Beitrag der "Économie des conventions". In: Historical Social Research, 34(2), S. 235-264.
Imdorf, Christian (2011). Rechtfertigungsordnungen der schulischen Selektion. In: Amos, Sigrid Karin et al. (Hrsg.), Öffentliche Erziehung revisited. Wiesbaden: VS Verlag, S. 225-245.
Jagd, Søren (2011). Pragmatic sociology and competing orders of worth in organizations. In: European Journal of Social Theory, 14(3), S. 343-359.
Koch, Sascha; Schemmann, Michael (Hrsg.)(2009). Neo-Institutionalismus in der Erziehungswissenschaft. Weinheim: VS Verlag.
Maroy, Christian (2007). L'école à la lumière de la sociologie des organisations. In: Les cahiers de re-cherche en education et formation, 56.
Preisendörfer, Peter (2011). Organisationssoziologie. Wiesbaden: VS Verlag.
Rosenmund, Moritz (2011). Institution und Organisation. In: Horlacher, Rebekka (Hrsg.), Schulentwick-lung. Zürich: Verlag Pestalozzianum, S. 69-90..
Bemerkungen Anmeldungen für das Seminar per Email bitte bis spätestens 7. September 2012 an sandra.hafner@fhnw.ch, damit wir eine genügend grosse Anzahl Reader bereitstellen können.
E-mails an die Dozentin bitte an diese Adresse schicken: Regula.Leemann@fhnw.ch

 

Teilnahmebedingungen Interesse am Thema der soziologischen Organisationsforschung und an empirischer Forschung, Zeit und Wille zur regelmässigen, das Seminar vorbereitenden Lektüre. Leseverständnis von englischsprachigen und französischsprachigen Texten.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik (Master Educational Sciences (Joint Degree mit der PH FHNW))
Modul Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik (Master Studienfach: Pädagogik)
Modul Theorie und Geschichte der Bildung, Erziehung und Schule (Master Educational Sciences (Joint Degree mit der PH FHNW))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Präsenzpflicht und aktive Mitarbeit, regelmässige vorbereitende Lektüre, kleinere empirische Analyse
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Universität Basel
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Pädagogik

Zurück